Digital

IBM setzt in Wimbledon auf künstliche Intelligenz

Während des Turniers in England analysiert IBM die Emotionen der Tennisspieler. Mithilfe von Software sollen Match-Highlights gefunden werden.

Heute Redaktion
Teilen

Der legendäre Tennis-Crack und Ausraster-König John McEnroe wäre wie gemacht gewesen für die Technologie, die beim diesjährigen Wimbledon-Turnier erstmals eingesetzt wird. Dabei analysiert eine künstliche Intelligenz die Spiele. Anschließend wird sie Szenen, in denen die Spieler emotional reagieren, automatisch zusammenschneiden.

Der Technologiepartner des All England Lawn Tennis Club, der das Turnier in London veranstaltet, ist das IT-Unternehmen IBM. Die intelligente Software, die auf dem deren Supercomputer-Plattform Watson läuft, berücksichtigt neben Emotionen auch Geräusche des Publikums, Bewegungen der Tennisprofis und Matchdaten.

Automatische Auswahl

Weil täglich mehrere Spiele stattfinden, kommen während des Turniers schnell viele Hundert Stunden Videomaterial zusammen: für Menschen eine Mammutaufgabe, sich die Aufnahmen durchzusehen und die besten Szenen zu finden. Das System von IBM hingegen wählt automatisch die wichtigsten Momente aus.

Das System wurde im April bereits beim Golfturnier The Masters eingesetzt. Für das Team von Wimbledon bedeutet dies, dass sie nicht nur schneller arbeiten können, sie schaffen es durch die Zeitersparnis auch, insgesamt mehr Videos produzieren können.

Weitere Nutzung

"Beim Golf gibt es eine Menge Action an verschiedenen Löchern und ähnlich beim Tennis, es passiert so viel jenseits des Centre Court" erklärt John Smith vom IBM-Forschungszentrum Thomas J. Watson. "Wir wollen, dass die Fans auf eine einzigartige Weise Tennis sehen können." Neben den Video-Highlights wird die künstliche Intelligenz von IBM auch für einen Chatbot-Service im Facebook Messenger genutzt.

Im Video erklären Mitarbeiter von IBM, wie die Analyse von Wimbledon genau funktioniert (Englisch). (Video: Youtube/IBMUK&Ireland) (swe)