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Schlüsselstellen des Internets in Gefahr

Die Internet-Adressverwaltung warnt vor einem Angriff auf die Netz-Infrastruktur. Die Spuren führen in den Iran.

Heute Redaktion
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Es bestehe ein "anhaltendes und erhebliches Risiko" für wichtige Bestandteile der mit Webseiten zusammenhängenden Infrastruktur. Dies teilte die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) nach einer Dringlichkeitssitzung am Freitag (Ortszeit) mit.

Konkret hätten unbekannte Angreifer die Adressen von Webseiten verändert, unter anderem, um so an persönliche Daten von Nutzern zu gelangen, erklärte die Internet-Adressverwaltung ICANN weiter. Die Attacken könnten zwar bis ins Jahr 2017 zurückreichen, hätten bei Spezialisten für Internet-Sicherheit in den vergangenen Wochen aber zu erheblicher Besorgnis geführt. Daraufhin wurde die Dringlichkeitssitzung einberufen.

Spur führt in den Iran

Die US-Behörden hatten unlängst vor Angriffen auf das System der Adressen von Webseiten gewarnt. "Dies ist in etwa vergleichbar mit jemanden, der das Postbüro über ihre Adresse belügt, Ihre Briefe überprüft und sie dann selbst in ihren Briefkasten wirft", erklärte das US-Ministerium für Innere Sicherheit. "Viele schädliche Dinge könnte Ihnen angetan werden (oder den Absendern), abhängig vom Inhalt der Post."

Nach Angaben von ICANN-Experten zielten die Angriffe sowohl auf Regierungen als auch auf Geheimdienste, die Polizei oder Unternehmen. Betroffen seien sowohl Europa als auch der Nahe Osten. Nach Angaben des Spezialist für Cyber-Spionage Ben Read führen die Spuren des Angriffs in den Iran. (roy/sda)