Pochende Schmerzen, austretender Eiter, schmerzende Kieferknochen. Der 31-jährige Oberösterreicher Christoph Breit lebte bis vorgestern in einem Martyrium. Besonders bitter: Er musste elf Zahnärzte anrufen, bis er endlich einen Behandlungstermin bekam.
Die Begründung: Breit sei nicht auf der Patientenliste – er müsse sich bis frühestens Ende November oder gar bis Jänner gedulden. Breit: „Ich hätte mich auch länger ins Auto gesetzt und wäre von Enns bis nach Linz oder Wels gefahren. Ich bin Arbeiter, zahle Krankenkassabeiträge und dann wollen die mich nicht als Patienten. Es ist unglaublich. Ich war verzweifelt.“
Erst der zwölfte Anruf bei einer Dentistin in St. Florian führte zum Erfolg. Breit ist nun schmerzfrei, muss aber noch eine Behandlung absolvieren.
Corona lässt er nicht als Ausrede für so lange Wartezeiten gelten: „Wer Schmerzen hat, soll auch betreut werden. Ich schaffe das schon – im Zweifel hätte ich mir aber selber ein oder zwei Zähne gerissen.“
Die oberösterreichische Zahnärztekammer kennt das Problem, allerdings stehe bei dringenden Engpässen ein Notdienst bereit: „Wir lassen niemanden auf der Straße leiden.“