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"Ich dachte, dass die ganze Stadt zusammenstürzt"

Die Opferzahlen nach den Erdbeben in der Türkei und Syrien steigen weiter. Jetzt droht auch noch ein Schneesturm über die Region hereinzubrechen.

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    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    Menschen versuchen, den Opfern eines eingestürzten Gebäudes zu helfen.
    EPA-EFE

    Das verheerende Erdbeben mit Stärke 7,8 im Süden der Türkei und im Norden Syriens forderte bisher (Dienstag, 10 Uhr MEZ) schon fast 5.000 Menschenleben, um die 23.000 Personen sind verletzt. Viele Betroffene haben ihr Zuhause verloren und müssen in der Kälte ausharren.

    Alle aktuellen Entwicklungen zum Türkei-Beben auf einen Blick >

    Das volle Ausmaß des Schadens ist bis jetzt noch nicht abzusehen, unter den Trümmern der eingestürzten Gebäude wird aber weiter mit allen Mitteln nach Verschütteten gesucht. Auch die Hilfsorganisation Care in Österreich prüft derzeit die dringendsten Bedürfnisse und bereitet Maßnahmen für die Nothilfe vor.

    "Niemand traut sich rein"

    Einer der Mitarbeiter vor Ort, Rami Araban, schildert die dramatische Situation im südanatolischen Gaziantep am Montag: "Es war sehr beängstigend und hat einfach nicht aufgehört. Ich dachte, dass die ganze Stadt zusammenstürzt. Aktuell habe ich nur noch 13 Prozent Akku, es gibt kein Wasser und wir stehen bei Minusgraden im Schnee draußen. Die Menschen weinen. Alle haben Angst. Für Kinder und ältere Menschen ist die Situation besonders schwer. Die Nachbeben sind sehr heftig und alle befürchten, dass das nächste Gebäude einstürzt, deswegen traut sich niemand rein."

    Rami Araban von Care befindet sich derzeit in der Erdbebenregion. Archivbild
    Rami Araban von Care befindet sich derzeit in der Erdbebenregion. Archivbild
    CARE Österreich/CARE.at

    Angesichts des Ausmaßes der Zerstörung und der Nachbeben würde Care derzeit mit Hochdruck daran arbeiten, die wichtigste Nothilfe bereitzustellen, bekräftig Andrea Barschdorf-Hager, Geschäftsführerin von CARE Österreich. "In vielen Regionen herrschen derzeit Minusgrade, vielerorts gibt es keine Wasserversorgung. Nahrungsmittel, Wasser, warme Kleidung und Decken, sichere Unterkünfte und psychologische Betreuung werden jetzt am dringendsten gebraucht. Wir sind besonders besorgt um ältere Menschen, Frauen und Kinder, die Katastrophen wie diese besonders schwer treffen."

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      Das Ausmaß der Zerstörung im südanatolischen Gaziantep am 7. Februar 2023, einen Tag nach dem verheerenden Erdbeben.
      Das Ausmaß der Zerstörung im südanatolischen Gaziantep am 7. Februar 2023, einen Tag nach dem verheerenden Erdbeben.
      REUTERS/Suhaib Salem

      Jetzt droht auch noch das Wetter die Katastrophe massiv zu verschärfen. Zusätzlich zu den Minusgraden könnte nun auch noch ein Schneesturm über die Region hereinbrechen, warnt die türkische Länderdirektorin von Care, Sherine Ibrahim: "Unsere Arbeit wird durch das extreme Wetter und den Schneefall stark beeinträchtigt, weil wir viele Straßen nicht passieren und so zahlreiche Lagerhäuser und Vorräte nicht erreichen können."

      13,5 Millionen Türken betroffen

      "Dieses Erdbeben hat 13,5 Millionen unserer Bürger direkt betroffen", sagte der türkische Städteminister Murat Kurum am Dienstag. Die Rettungsarbeiten gingen weiter. Manche Straßen und Wege seien nicht zugänglich, in manchen Regionen gebe es kein Wasser. Man arbeite unermüdlich an der schnellstmöglichen Behebung der Schäden der wichtigen Infrastruktur. 

      "Der Schmerz ist unbeschreiblich", sagte der Minister. Jede Stunde sei wertvoll. Er versuchte, den Bürgern Mut zu machen, und betonte, dass bei vergangenen Beben Menschen auch noch nach 100 Stunden gerettet worden seien.

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        Denise Auer