Oberösterreich

"Ich muss für immer Maske tragen"

Sie bleibt maskiert: Für chronisch Erkrankte wie Anna J. (29) ist der Mund-Nasen-Schutz weiterhin ein Muss, solange es Covid-19 gibt.

Sandra Kartik
Teilen
Wegen ihrer chronischen Erkranung muss sich Anna J. auch nach dem Ende der Maskenpflicht schützen.
Wegen ihrer chronischen Erkranung muss sich Anna J. auch nach dem Ende der Maskenpflicht schützen.
Lalo Jodlbauer

Eine Maske tragen zu müssen, war für die Linzerin Anna J. nicht neu. Die 29-Jährige leidet an Cystischer Fibrose, einer chronischen Erkrankung, bei der sich die Lungenfunktion verschlechtert. "Im Krankenhaus und in Grippezeiten habe ich auch vor Corona schon immer einen Mund-Nasenschutz gehabt", erzählt sie in "Heute". Weil sie zur Risikogruppe zählt, "werde ich weiter Maske tragen, auch wenn die Pflicht gefallen ist."

Einkaufen geht Anna J. noch immer nicht selbst, um sich zu schützen: "Das macht meine Familie für mich." Treffen mit Freunden finden zwar statt, "aber sie sind sehr ausgewählt. Ich verabrede mich nur mit engsten Menschen, bei denen ich weiß, dass sie verantwortungsbewusst mit der Situation umgehen. Das Selektieren ist sehr schwer für mich." Auch das Salsa-Tanzen fehlt der jungen Frau. "Man muss jetzt andere Wege gehen und kreativ werden. Ich drehe mir daheim Musik auf und tanze alleine", bemüht sie sich um Optimismus.

"Machbar, aber belastend"

Ihrem Job geht die junge Oberösterreicherin seit kurzem auch wieder nach. "Solange die Zahlen gut sind, werde ich in die Arbeit gehen. Ich brauche das, ich muss raus." Anna J. ist in der Gastronomie im Verkauf tätig. Während ihre Kollegen das Ende der Maskenpflicht schon herbeisehnten, wird sie sich weiter schützen müssen. "Ich muss für immer Maske tragen, bis es nicht eine Impfung oder Behandlung für Covid-19 gibt", sagt sie. "Es ist machbar, aber belastend."

Ärztin empfiehlt: "Weiter Maske tragen"

Auch für Dr. Sabine Renner von der Cystischen Fibrose Ambulanz am Wiener AKH ist diese Maßnahme absolut sinnvoll: "Ich empfehle dringend, überall da, wo man keinen Abstand halten kann, weiterhin Maske zu tragen." Es liege "in der Verantwortung der Bevölkerung, ältere und vulnerable Gruppen zu schützen. Kranken Menschen sieht man es oft nicht an, aber sie sind extrem gefährdet." In Österreich zählen alleine rund 200.000 chronisch kranke Kinder und Jugendliche zur Risikogruppe, die man nach den Corona-Lockerungen verstärkt schützen muss.

"Ich will leben und gesund sein. Ich schütze nicht nur mich, sondern auch Andere", sagt Anna J. Und appelliert: "Wenn der Umgang jetzt zu sorglos ist, wird es für Menschen wie mich wirklich schwer, überhaupt noch rauszugehen."

Mehr zum Thema
;