Oberösterreich
"Ich schraub einfach gern am Auto herum"
Faszination Auto! Für Marvin Dietachmayr (16) und Benjamin Schuster (18) war deshalb klar: Wir machen eine Lehre in einem Autohaus samt Werkstatt.
Rund die Hälfte der Jugendlichen in OÖ macht zwar eine Lehre, aber: Viele Unternehmen und Firmen suchen trotzdem händeringend nach Lehrlingen. Wie spannend und abwechslungsreich eine Lehre sein kann und welche Chancen man hat, zeigt eine neue Serie von "Heute" in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich.
"Ich habe schon immer gern geschraubt und Autos haben mich fasziniert", sagt Marvin. Nach ein paar Schnuppertagen war schnell klar, er will Mechaniker werden. Wobei der Beruf nun Kfz-Techniker heißt und das nicht ohne Grund, wie Lehrherr Rudolf Höllmüller von Motormobil Autohaus Marchtrenk erklärt: "In den Autos ist immer mehr Technik verbaut, da hat sich in den vergangenen Jahren enorm viel getan."
Und das ist es auch, was Marvin Dietachmayr, der im ersten Lehrjahr ist, so gefällt. "Es ist sehr abwechslungsreich. Ich lerne jeden Tag etwas dazu. Außerdem hilft es, weil ich mein eigenes Auto immer reparieren kann", sagt er.
KraftfahrzeugtechnikerInnen kontrollieren die Verkehrs- und Betriebssicherheit von Kraftfahrzeugen und führen die Wartung und die Reparatur der Kraftfahrzeuge durch. Sie reparieren und warten sowohl Personenkraftwagen als auch einspurige Kraftfahrzeuge (Motorräder, Mopeds) und Nutzfahrzeuge (z.B. Lastkraftwagen und Autobusse). Die Technik in modernen Kraftfahrzeugen hat sich in den letzten Jahren erheblich verändert. Hochkomplexe Sicherheitstechnik und immer mehr Elektronik gehören mittlerweile zum Berufsbild von KraftfahrzeugtechnikerInnen. (Quelle: AMS)
Benjamin Schuster ist schon im vierten Lehrjahr und er fängt dann meistens an, wenn Marvin fertig ist. Benjamin ist Karosserie-Techniker, und damit verantwortlich, dass die Autos nach einem Crash wieder schön aussehen. "Ich wollte gerne etwas Handwerkliches machen und Lacke haben mich auch interessiert. Dann ist die Entscheidung schnell gefallen."
KarosseriebautechnikerInnen sind in der Wartung/Reparatur von Karosserien und Fahrzeugaufbauten tätig und stellen Karosserien für Spezialfahrzeuge her (Karosserien von seriengefertigten Fahrzeugen werden durchwegs vollautomatisch am Fließband produziert). Sie führen auch Umbauten an Fahrzeugkarosserien durch (z.B. Einbau von Schiebedächern, Hebebühnen usw.).
Und noch einen Vorteil sieht Benjamin Schuster in seiner Berufswahl: "Sie ist krisensicher, wir haben immer was zu tun. Das hat man jetzt auch in der Corona-Krise gesehen." Dabei gab es merklich weniger Unfälle. "Vor allem im Frühjahr hat man gesehen, dass weniger Autos unterwegs waren und da gab es auch weniger Unfälle. Andererseits haben viele Menschen die Zeit genutzt, um kleinere Schäden reparieren zu lassen."
Praxis hilft
Für WKO-Präsidentin Doris Hummer ist dieser Zugang ebenfalls sehr wichtig, wie sie betont: "Du wirst ein echter Praktiker! Wenn du lieber praktisch als theoretisch arbeitest, dann ist die Lehre genau das richtige. Kombiniere die Praxis mit der Theorie", unterstreicht sie die Vorteile einer Lehre.
