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"Ich muss den Politikern nicht in den Arsch treten"

Heute Redaktion
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Uwe Ochsenknecht, Mat Schuh, Pasquale Aleardi und Michael Ostrowski sprachen mit uns über den neuen Musicalfilm "Ich war noch niemals in New York".

Bunt, verrückt und poppig – so lässt sich das deutsche Musical mit Hits von Udo Jürgens beschreiben (die ausführliche Review findet ihr HIER). "Heute" traf die Stars des hochkarätig besetzten Musicalfilms "Ich war noch niemals in New York") in Wien.

"Ich sag immer: Es ist ein Kitsch-Film, ohne kitschig zu sein", erklärt Uwe Ochsenknecht (u.a. "Das Boot") im "Heute-Talk". "Der Film hat einen ganz besonderen Stil, wo man normalerweise sagen würde, es ist mir alles zu übertrieben. Aber das stimmt nicht, es passt alles auf den Punkt", so der Schauspieler.

"Wie ein Wes-Anderson-Film"

Am ehesten ließe sich der Streifen laut dem 63-Jährigen mit einem Film von Wes Anderson ("Grand Budapest Hotel", "Moonrise Kingdom") vergleichen: "Etwas, was die Deutschen sonst nicht so drauf haben. (...) Ich lache, ich heule, ich bin berührt. Dann denk ich mir: Was ist denn das für ein Film? Dauernd wird man emotional durchgeschüttelt. Ich kann mir immer noch gar nicht glauben, dass ich da mitgespielt habe."

Interview mit Pasquale Aleardi und Michael Ostrowski

Leute "in diesen beschissenen Zeiten" unterhalten

Ins Kino stürmen werden Jung und Alt – auch wenn Greta Thunberg vom Handlungsort Kreuzfahrtschiff nicht begeistert wäre. "Sie sind nun mal da. Wir machen ja jetzt nicht Werbung für eine Kreuzfahrt", findet Ochsenknecht. "Außerdem hat das alles im Studio stattgefunden, das wurde alles nachgebaut. Die ganzen Dramen halten einen ja eher davon ab, eine Kreuzfahrt zu machen."

Der deutsche Mime sieht seine Aufgabe als Schauspieler eher darin, die Leute "in diesen beschissenen Zeiten" zu unterhalten und für gute Laute zu sorgen. "Es ist nicht unserer Aufgabe, den Politikern in den Arsch zu treten."

Die Herausforderungen beim Dreh

Das Singen war beim Dreh weniger das Problem, meinen Ochsenknecht und Ostrowski. "Wir wurden ja nicht gebucht als Musicaldarsteller, sondern als Schauspieler, die mehr bei sich sind. Das macht ja auch den Charme aus", meint der Austro-Mime. Außerdem wurde das Playback vorher im Studio aufgenommen. Es waren eher die Tanz-Szenen, die eine Herausforderung waren: "Die Tanzeinlagen wurden in nur einer Einstellung gedreht", erklärt Mat Schuh.

"Die Proben waren ein Albtraum"

Ostrowski machten wiederum die Proben mit zwei Zauberern zu schaffen. "Es war ein Albtraum. Die wollten dauernd mit uns proben", erzählt er. "Die haben mich immer irgendwo reingesteckt. Kennst du diesen Trick mit dem Verschieben? Das ist kein Trick. Du steht einfach drinnen, da bist hinnig, da bist nachher tot."

Und Ochsenknecht ärgerte sich darüber, dass er die Songs nicht mehr aus dem Kopf kriegt. "Was ich an Udo Jürgens wirklich hasse: Seit der Promo für den Film krieg ich die Songs nicht mehr aus dem Kopf. Ich geh mit 'Was ich dir sagen will' ins Bett, nachts wenn ich auf die Toilette will, höre ich: 'Ich weiß, was ich will' und morgens steh ich auf 'Siebzehn Jahr, blondes Haar'. Es zeigt sich, was das für Hits sind. Die bohren sich ins Ohr."

Ochsenknecht-Tochter kannte Udo Jürgens nicht

Nur seine Tochter konnte sich zunächst nicht erinnern, wer Udo Jürgens eigentlich ist. "Meine 19-jährige Tochter [Cheyenne] meinte zuerst, sie kenne Udo Jürgens gar nicht. Doch dann sagte ich zu ihr: Pass mal auf: Merci Cherie? Sie: Ah ja, kenn ich. Ich: Siebzehn Jahr, blondes Haar? Sie: Ja, kenn ich., Ich: Griechischer Wein, Sie: Ja, klar. Ich: Vielen Dank für die Blumen? Und sie so: Was, das ist der auch? Da sieht man, das geht durch die Generation."

Film kostete 15 Millionen Euro

15 Millionen Euro kostete der Film. "Das ist für Deutschland viel Geld", stellt Ochsenknecht fest. Und offenbar ist noch mehr geplant, was Musical-Filme betrifft. "Ich weiß, dass viele Produzenten schon seit einem Jahr vorhaben, Musikfilme zu machen. Die wollen aber zuerst schauen, wie gut der Film läuft."

Das nächste Mal hofft Ostrowski aber, "etwas Größeres" zu machen, scherzt er. "Vielleicht ein Horror-Musikfilm", meint Aleardi. Am Ende des Interviews gaben die vier noch ein spontane Live-Version von "Griechischer Wein" zum Besten.

Hier singen die vier Darsteller "Griechischer Wein"

"Ich war noch niemals in New York" startet am 17. Oktober in den österreichischen Kinos.