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Udo-Jürgens-Musical: Stars & viele schiefe Töne

Bunte Farben, Kitsch und viele schiefe Töne – das erwartet euch im neuen Udo-Jürgens-Musicalfilm "Ich war noch niemals in New York".

Heute Redaktion
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Wer sich schon immer gefragt hat, warum deutschsprachige Musicals es so selten auf die große Leinwand schaffen, sollte sich den neuesten Udo-Jürgens-Film "Ich war noch niemals in New York" anschauen. Dann ist alles klar.

Erzählt wird die Geschichte der divenhaften TV-Moderatorin Lisa (Heike Makatsch), die schon seit einem halben Jahr keinen Kontakt zu ihrer Mutter Maria (Katharina Thalbach) hatte. Alles ändert sich, als Maria nach einem Unfall ins Spital eingeliefert wird. Als sie wieder aufwacht, kann sie sich nur mehr an eine einzige Sache erinnern: Dass sie niemals in New York war.

Als sie kurz alleine ist, ergreift sie die Chance und flüchtet aus dem Krankenhaus. Per Anhalter fährt sie zu einem Kreuzfahrtschiff, Lisa und ihr Maskenbilder folgen ihr.

Doch bevor die beiden Maria wieder von Bord bringen können, legt der Ozeandampfer auch schon ab und die drei finden sich auf einer unfreiwilligen Reise über den Atlantik wieder ...

+++Interviews mit Uwe Ochsenknecht & Michael Ostrowski+++



Eigentlich ein hochkarätiger Cast

Das Bühnenbild macht was her: Die Farben sind knallbunt, überall grinsen gut gelaunte Menschen, das riesige Kreuzfahrtschiff (vielleicht nicht ideal zu Zeiten des Klimawandels, aber ok) ist eine Augenweide.

Süßer Plot-Twist: Wenn Maria (Katharina Thalbach) sich im Alter nochmal verliebt. Dennoch ist das Skript kein Meisterwerk. Oft erinnert "Ich war noch niemals in New York" eher an eine Musicalfolge von "Das Traumschiff" als an einen echten Kinofilm. Etwas verstörend ist auch die Geschichte um den Heiratsschwindler Otto (Uwe Ochsenknecht), der eigentlich gar nicht so böse ist, wie es zunächst scheint.

Platte Story, viele schiefe Töne

Kein Zweifel, der Cast um den neuen Musical-Streifen von Philipp Stölzl (hat neben Filmen auch Musikvideos von Rammstein inszeniert) ist beeindruckend. Uwe Ochsenknecht, Moritz Bleibtreu, Heike Makatsch, Katharina Thalbach und Michael Ostrowski. Sogar Franziska Weisz (brilliert demnächst in "Der Taucher") bekommen wir in einer Mini-Rolle zu sehen.

Nicht gelungen ist die gesangliche und schauspielerische Leistung vieler Darsteller. Besonders nervtötend ist Heike Makatsch als die quirlige TV-Moderatorin – zu Beginn des Films wirkt sie völlig überzeichnet und künstlich. Auch gesangstechnisch kann sie nicht punkten, genauso wenig wie Moritz Bleibtreu. Bei seiner Version von "Merci Cherie" sollte man sich besser die Ohren zuhalten.

Gut: Uwe Ochsenknecht und Michael Ostrowski

Nur Uwe Ochsenknecht kann wirklich gut singen. Auch als Schauspieler macht er seine Sache gut, genauso wie Austro-Star Michael Ostrowski.

Fazit: Wer also auf Schauspiel und Gesang nicht so viel Wert legt, sollte sich den Film anschauen. Vielleicht will man ja einfach nur lautstark mitsingen und sich berieseln lassen (am besten Oma und Opa gleich mitnehmen, zusammen macht's doppelt so viel Spaß).

Liebt man Udo Jürgens wegen seines Könnens, sollte man sich lieber seine Songs auf Musikstreamingdiensten wie Spotify und Co. anhören. Nach dem Film erkennt man umso mehr, was für ein großartiger Sänger er eigentlich war.

"Ich war noch niemals in New York" startet am 17. Oktober im Kino.