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Idealer Wohnort wichtiger als idealer Job

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Bodenständig und heimatverbunden, so werden die Österreicher häufig charakterisiert. Wie aber sieht es tatsächlich aus? Wie mobil sind die Österreicher, wenn es um Job und Karriere geht? Integral Markt- und Meinungsforschung hat dafür mehr als 1.000 erwerbstätige Österreicher befragt.

Das sind die Ergebnisse im Detail:

Etwa die Hälfte (48%) der Österreicher könnte sich einen Wohnortwechsel für den Job gut vorstellen. Im Bundesländervergleich sind die Wiener mit 56 Prozent besonders umzugswillig – gemeinsam mit den Burgenländern und den Salzburgern.
Darüber hinaus wäre jeder Fünfte (Wien: 23%) bereit, für den neuen Job die Koffer zu packen, wenn er sonst keinen Arbeitsplatz fände.
Besonders im Handel und in leitenden Positionen Tätige zeigen sich mobil. Rund ein Drittel (32%) ist gänzlich unwillig, Heim und Herd zu verlassen – bei den Wienern trifft das nur auf ein Fünftel zu.
Den größte Anreiz für einen beruflichen Umzug bietet das Geld: 81 Prozent der umzugswilligen Österreicher (Wien: 91%) würden für einen Job umziehen, wenn dieser besser bezahlt wäre als der aktuelle.
Berufliche Freiräume, flexiblere Arbeitszeiten und Home-Office sind für 42 Prozent der Befragten (Wien: 47%) wichtige Argumente, die für einen Umzug sprechen.
Im Zweifelsfall ist der ideale Wohnort den Österreichern (und auch den Wienern) aber wichtiger als der ideale Job.
Vor allem die Niederösterreicher und Burgenländer sind eher bereit zu pendeln.
Die Familie ist ein entscheidender Faktor: So sagt mehr als jeder zweite umzugswillige Österreicher (56%), dass der neue Wohnort der Familie bzw. dem Partner eine Perspektive bieten müsste. Den Wienern ist das mit 66 Prozent überdurchschnittlich wichtig.
Für jeden Vierten der Befragten kommt nur der Umzug aufs Land oder in eine kleine Stadt in Frage, ein Leben in der Großstadt wäre undenkbar. Die Wiener sehen das anders, die Großstadt wäre nur für jeden Elften undenkbar.
Die Bereitschaft, das gesamte Lebensumfeld zu ändern, sinkt mit steigendem Alter. Nur fünf Prozent der 18- bis 29-Jährigen schließen einen Umzug für den Job komplett aus, bei der Generation 50plus gilt das bereits für 35 Prozent.
Für so manchen Umzugswilligen spielt die Entfernung gar keine Rolle. So sagt immerhin jeder zehnte umzugswillige Umfrageteilnehmer (Wien: 12%), dass er schon „immer mal raus aus Österreich wollte“. Für 62 Prozent (Wien: 57%) ist ein Auslandseinsatz denkbar, aber abhängig von Stelle und Vergütung beziehungsweise nur für eine begrenzte Zeit. Für jeden fünften prinzipiell Umzugswilligen endet jedoch die Bereitschaft zum Ortswechsel definitiv an der Staatsgrenze, in Wien trifft das auf etwa jeden Achten zu.
Als Gründe, die gegen einen beruflichen Umzug sprechen, wurden vor allem Familie und Freunde genannt, die man nicht verlassen möchte (Österreich: 52%, Wien: 53%).
Auch das Heimatgefühl spielt eine wichtige Rolle (Österreich: 46%, Wien: 37%). Ebenso viele haben ein Haus, das sie nicht verkaufen oder vermieten möchten – für die Wiener ist das allerdings kein Thema. Etwa jeder Dritte (Österreich: 36%, Wien 40%) meint, hier aufgewachsen zu sein und sich an diesem Ort verwurzelt zu fühlen.