Österreich

Ist "Supergreißler" bloß ein geklautes Konzept?

Heute Redaktion
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Am Donnerstag eröffnete Wiens erster sogenannter "Supergreißler" in Simmering - doch das Konzept könnte bloß geklaut sein. Ein Leserreporter liefert spannende Details.

Die Stadt Wien, Spar, das AMS und Cibaria präsentierten am Dienstag den "Wiener Stadtgreißler" in der Geringergasse in Simmering. Am Donnerstag eröffnete der sogenannte erste "Supergreißler" für seine Kunden - "Heute" berichtete.

Nachdem unser Bericht veröffentlicht war, meldete sich ein Leser bei uns. Johann P. (Name von der Redaktion geändert) war "erstaunt", schrieb er uns, und übermittelte die folgenden Infos:

Er und seine Partnerin hatten bereits im Sommer 2016 Kontakt mit Vertretern der SPÖ-Wien aufgenommen, da ein Nahversorger am Küniglberg fehlte. Dabei entwarfen die beiden Unternehmensberater ein Konzept für einen "Grätzelmarkt".

Auch Michael Ludwig soll begeistert gewesen sein

Das Konzept übermittelten sie schriftlich an den ehemaligen SPÖ-Bundesgeschäftsführer Gerhard Schmid und einige Bezirksräte. Da diese von der Idee begeistert waren, traf man sich zu vertiefenden Gesprächen. Dort wurde gemeinsam an der Idee gefeilt. Übermittelte E-Mails, die der "Heute"-Redaktion vorliegen, bestätigen die gemeinsamen Diskussionen.

Auch AMS, Waff und die Stadt Wien zeigten sich begeistert und waren bereit, zu kooperieren. Sogar "aus dem Büro des damaligen Wohnbaustadtrats Michael Ludwig kamen Signale, das Projekt durch ein Zur-Verfügung-Stellen geeigneter Flächen zu unterstützen", so Johann P.

Abwärtskurve

Schließlich stand 2017 ein umsetzungsreifes Konzept zur Verfügung. Als nächsten Schritt wandte man sich an die großen Lebensmittelkonzerne, die der Idee ebenfalls "aufgeschlossen gegenüber standen".

Dann jedoch geriet das Projekt ins Stocken: "Die zuständige Magistratsabteilung für Mietverträge konnte sich nicht kurzfristig für einen der zur Wahl stehenden Betreiber entscheiden", schildert Johann P.

Johann P. ist sauer

In das Projekt haben die beiden "mehrere hundert Stunden für Telefonate, persönliche Gespräche und konzeptionelle Arbeit" gesteckt. Ein Jahr später wurde plötzlich dieselbe Idee beim SPÖ-Zukunftskongress als Ergebnis eines "Deep-Feeling"-Prozesses präsentiert.

"Sicherlich ein Schelm, wer glaubt hier hätte man uns eine Idee geklaut, um sie mit einem Unternehmen, das der Politik nahe steht, umzusetzen. Trotzdem kommt mir das jetzt Umgesetzte irgendwie bekannt vor. Was meinen Sie?"

Was denken Sie, liebe Leser? Wurde Johann P. und seiner Partnerin die Idee des "Supergreißlers" geklaut?

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