Steiermark

"Idiotische Regeln" – Wut-Wirtin ruft im Kanzleramt an

Trotz der niedrigsten Infektionszahlen seit Herbst bleiben die strengen Regeln in der Gastronomie aufrecht. "Das ist realitätsfern", so die Kritik.

Jochen Dobnik
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Die weststeirische Gastronomin <strong>Roswitha Scherz</strong> geht mit der Bundesregierung hart ins Gericht.
Die weststeirische Gastronomin Roswitha Scherz geht mit der Bundesregierung hart ins Gericht.
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360 Corona-Infektionen in den vergangenen 24 Stunden sind am Montag in Österreich gemeldet worden - der niedrigste Wert seit Herbst 2020. Dennoch bleiben die strengen Maßnahmen in Restaurants, Cafés & Co. wohl noch weiter aufrecht – zum völligen Unverständnis mancher Gastronomen, die um ihre Gäste fürchten.

Beschränkungen gehen zu weit

"Es ist zum Verzweifeln. Unsere Gäste nehmen die Maßnahmen, vor allem die 'drei G', einfach nicht an", ärgert sich Roswitha Scherz vom Diner "Pizzburg" in Söding-St. Johann (Bezirk Voitsberg). "Und ich weiß, so geht's nicht nur uns. Eine Freundin von mir hatte jetzt an einem Tag vom Auf- bis zum Zusperren keinen einzigen Gast in ihrem Café."

Die Leute seien bereits jetzt des Testens und Registrierens überdrüssig, so die Weststeirerin. Im Vorjahr hätte es um diese Zeit – noch ohne Impfung – ähnlich niedrige Infektionszahlen gegeben, dennoch hätte die Maske gereicht. Jetzt aber gingen die Beschränkungen zu weit. "Wer bei uns gegenüber ins Kaffeehaus geht, muss zuerst dort einen Test machen und 15 Minuten aufs Ergebnis warten. Wenn er nach dem Kaffee dann zu uns will, muss er wieder einen Test machen und wieder warten. Die Leute werden wahnsinnig."

"Eine Idiotie!"

Scherz erzählt, sie habe bereits beim Bundeskanzleramt angerufen, um sich persönlich über die realitätsfernen Maßnahmen zu beschweren. "Es gibt so viele idiotische Regelungen, die uns das Leben schwer machen. Es ist ja schön und gut, wenn man jetzt mit dem notwendigen Abstand sogar an der Theke Platz nehmen darf. Nur meine Kellner müssen, um diese Gäste zu bedienen, rund um die Theke herum laufen, weil sie ihnen das Bier nicht direkt über die Theke reichen dürfen. Das ist eine Idiotie!"

Das groß angekündigte Comeback der Gastronomie? "Wie denn, wenn ich jeden zweiten Tisch wegräumen muss - und dann ist nicht einmal der besetzt, weil die Leute die Maßnahmen sehen, an die wir uns ja alle halten müssen, und wieder fahren", lässt Scherz ihrem Ärger Luft, und merkt an: "Ich ziehe den Hut vor allen Gastronomen, die gesagt haben, wir sperren noch nicht auf. Die sind gescheit gewesen ..."

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