Politik

IGGÖ: Moscheen "Kriegsspiel" war Einzelfall

Laut der österreichischen islamischen Glaubengemeinschaft kam es in keinen anderen Moscheen zu "Kriegsspielen", wie in Wien-Brigittenau.

Heute Redaktion
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In der von ATIB betriebenen Moschee in der Brigittenauer Dammstraße mussten Kinder in Militäruniformen und mit türkischen Flaggen exerzieren. Kleine Mädchen mussten dabei Kopftuch tragen.
In der von ATIB betriebenen Moschee in der Brigittenauer Dammstraße mussten Kinder in Militäruniformen und mit türkischen Flaggen exerzieren. Kleine Mädchen mussten dabei Kopftuch tragen.
Bild: Screenshot Facebook

Gerade noch rechtszeitig reagierte die Islamische Glaubensgemeinschaft (IGGÖ) am Freitag auf das Ultimatum der Regierung und übermittelte eine Stellungnahme zu den Vorfällen in einer ATIB-Moschee ("Heute" hatte berichtet). Darin versichert der IGGÖ-Präsident Ibrahim Olgun, dass es in keiner weiteren Moschee zu ähnlichen Vorführungen gekommen sei. Außerdem kündigte Olgun an, dass ein umfangreicherer Bericht noch am Nachmittag im zuständigen Kultusamt eingehen werde.

Alle IGGÖ Moscheen wurden geprüft

Olgun versichterte, dass man von Seiten des IGGÖ alle Moschen untersucht habe, die sich im Einflussbereich der Organisation befinden würden. Allerdings sei es in keiner anderen Moschee, außer jener in Wien-Brigittenau, zu einem ähnlichen Vorfall gekommen. Laut Olgun umfasst die gesamte Stellungnahme des IGGÖ zur Causa neun Seiten Text und mehrere Beilagen. Die IGGÖ reagierte damit gerade noch rechtzeitig, Freitagnacht läuft die von Kultusminister Gernot Blümel (ÖVP) gestellte Frist aus.

ATIB-Moscheen Iman suspendiert und des Landes verwiesen

IGGÖ-Präsident Olgun war vergangene Woche bereits persönlich im Kultusamt zur Causa vernommen worden. Der zuständige Iman der Moschee in Wien-Brigittenau wurde suspendiert und musste das Land bereits verlassen. Insgesamt will das Kultusamt von Minister Blümel rund 25 Personen zur "Kriegsspiel"-Causa einvernehmen, momentan konnten allerdings erst drei der Einvernahmen durchgeführt werden, der Rest soll in den nächsten Monaten folgen. In der kommenden Woche will das Kultusamt jetzt die eingelangte Stellungnahme analysieren und bewerten, danach geht es an die Auswertung der Einvernahmen und des bereits durchgeführten Lokalaugenscheins. Erste Stellungnahmen aus dem Kultusamt werden daher für Ende nächster Woche erwartet. (mat)