Erste Aufgriffe der Polizei

Illegale Böller – "Druckwelle auf 1,5 Meter tödlich"

In Bayern stoppte die Polizei junge Männer mit 3,3 Kilo verbotener Pyrotechnik im Kofferraum. Sie kamen gerade aus Tschechien zurück.
Peter Reidinger
02.12.2025, 03:00
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Es ist wieder so weit: Zahlreiche Oberösterreicher pilgern kurz vor Silvester über die Grenze, um sich mit illegaler Pyrotechnik einzudecken. Die ersten werden nun gestoppt.

Bei einer routinemäßigen Einreisekontrolle in Weigetschlag haben Polizisten am Samstag einen brisanten Fund gemacht: Im Wagen eines 22-jährigen Salzburgers entdeckten sie verbotene Pyrotechnik der Kategorie F3 sowie zwei als Taschenlampen getarnte Taser.

Der junge Mann räumte ein, dass ihm die gefährlichen Gegenstände gehören. Die Beamten stellten das Material sicher, sprachen ein vorläufiges Waffenverbot aus – eine Anzeige bei der Staatsanwaltschaft und der Bezirksverwaltungsbehörde ist in Vorbereitung.

Die Polizei Passau ertappte erst vor wenigen Tagen mehrere Burschen, die 3,3 Kilo Böller ohne Prüfzeichen bei sich hatten – versteckt unter der Bodenabdeckung im Kofferraum.

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"Die jungen Männer gaben an, die Böller auf einem Markt in Tschechien um knapp 1.000 Euro gekauft zu haben", so die Polizei. Die gefährlichen Knaller hatten kein Prüfzeichen, sind in Österreich verboten und hochgefährlich.

Aktion scharf

Auch die Polizei in Oberösterreich kündigt wieder verstärkte Kontrollen an. Im Vorjahr wurden am Grenzübergang Bad Leonfelden-Weigetschlag bei einer "Aktion scharf" im Dezember in wenigen Stunden 215 Kilo illegaler Pyrotechnik beschlagnahmt.

Was erlaubt ist:

• Ab 16 Jahren erlaubt ist Pyrotechnik der Klasse 2: Schweizerkracher, Knallfrösche, Batteriefeuerwerke, etc.
F2-Kracher sind im Ortsgebiet verboten. Bürgermeister können Ausnahmen erlauben.
• Komplettes Kracher-Verbot: In der Nähe von Spitälern, Kinder-, Alten- oder Tierheimen oder Kirchen.

• Der Besitz, Erwerb und Einsatz von F3-Krachern benötigt eine behördliche Bewilligung sowie den Nachweis von Sachkunde (Pyrotechnikausweis für F3).

Polizei-Sprengstoffexperte Markus Kreilmeier warnte damals besonders vor den Böllern der Marke "Super Size No.1", die nach wie im Umlauf sind. "Diese sind extrem leistungsstark und enthalten 200 Gramm Blitzknallsatz. Im Vergleich dazu hat ein Schweizerkracher unter einem Gramm Blitzknallsatz. Auf 1,5 Meter ist dieser Böller tödlich, allein durch Druckwelle", so der Experte in "Mein Bezirk OÖ".

Die Polizei warnt eindringlich: Die illegalen Kracher enthalten teils hundertfach mehr Sprengstoff als ein legaler Schweizerkracher.

Viele dieser Feuerwerkskörper sind nicht deutsch beschriftet, was die Handhabung zusätzlich erschwert. In Österreich sind Knaller der Klassen F3 und F4 verboten – bei unseren Nachbarn in Tschechien aber oft frei erhältlich. Besonders beliebt ist der Einkauf bei Asiamärkten in Vyšší Brod oder Studánky.

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