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Ilzer spendierte Fans Bier, Kraetschmer bleibt hart

Heute Redaktion
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Bild: GEPA-pictures.com

Trotz 2:1-Heimsieg gegen Mattersburg ist bei der Austria Feuer am Dach. Die organisierte Fan-Szene fordert das Aus des Vorstands. Trainer Ilzer spendierte Bier, Vorstand Kraetschmer vermisst den Support.

Die Austria hat mit dem 2:1 gegen Mattersburg einen kleinen Schritt aus der Krise gemacht. "Nur" noch sechs Punkte liegen die "Veilchen" hinter einem Platz im oberen Play-off.

Für einen Teil der Anhänger freilich trotzdem zu wenig. Zumal sich der Ärger vor allem gegen die Klubspitze richtet, wie in einem offenen Brief mitgeteilt wurde.

Im Heimspiel gegen Mattersburg äußerten die Fans ihren Unmut auf zahlreichen Transparenten. Die Aussagen:

"Mit dem Stadionbau verkalkuliert, werden die letzten Fans paniert! Nun sagen wir es klipp und klar, unter Untergang ist durchaus nah! Nur ein Rücktritt kann uns retten: MK schleich dich, machs für unsere Violetten!"

"Um eure Fehler zu kaschieren, versucht ihr die Fanszene zu ruinieren! Vorstand raus!"

"Wenn der Verein mit der Polizei kooperiert, werden Ultras bei unserer Austria aussortiert!"

"Den Nachwuchs am Verhazen, die Spielerverträge zum Scheissen...wann wird sich der nächste Übeltäter schleichen?!"

"In Pasching hat man es gesehen, der Vorstand muss jetzt endlich gehen!"

"Viele Leut' sind oder wurden gegangen, die Zeiten haben sich geändert, was blieb sind wir Fans, an die man sich erinnert. Respektiert unsere Fankultur!"

Brisant: Die aktive Fan-Szene traf sich vor dem Mattersburg-Match bei der Tankstelle bei der Generali-Arena. Sie tankten dort Bier, das ausgerechnet Coach Ilzer spendierte. Im Stadion machten sie dann ihren Ärger Luft, forderten "Vorstand raus". Allen voran Markus Kraetschmer ist der Sündenbock, aber auch Peter Stöger und Ralf Muhr bekamen ihr Fett ab.

Vom angekündigten Support der Mannschaft war in den 90 Minuten wenig zu hören.

Nach der Partie nahm Kraetschmer bei "Sky" Stellung. "Es ist keine angenehme Situation, aber ich weiß das einzuordnen", meinte der Wirtschafts-Vorstand. "Werden Proteste und Unmut im Rahmen ausgedrückt, werden wir das akzeptieren. Was mich verwundert, ist, dass ich bis zum Schluss überhaupt keinen Support für die Mannschaft gespürt habe", übt er auch Kritik an den Fans. "Ich habe viele Transparente gesehen, zarte Versuche weniger, die Mannschaft zu unterstützen. Das ist schade. Wir werden unsere Linie klar weiterverfolgen. Wir waren und sind immer gesprächsbereit. Aber die Leute, die sich in Pasching aufgeführt haben, werden ausgeforscht und die haben bei uns keinen Platz mehr."

Hintergrund: Beim 0:2 gegen den LASK Anfang November sorgten einige Chaoten mit Rauchbomben beinahe für einen Abbruch. Die "Veilchen" kündigten damals an, die Übeltäter auszuforschen und zur Rechenschaft zu ziehen.