Die Kunst von Monster Chetwynd (51) wirkt nicht nur sehr lebhaft, sie wird wirklich zum Leben erweckt! Mithilfe von Performancekünstlern werden ihre Werke an ausgewählten Tagen beseelt.
Die Ausstellung "Moths, Bats and Velvet Worms!" ist ab 7. November bis inklusive 9. Februar im Belvedere21 zu sehen und ist die erste Einzelausstellung der britischen Künstlerin in Österreich. In der genreübergreifenden Praxis, die Film, Collage, Malerei und Installation umfasst, werden Elemente des Volksschauspiels, der Popkultur und des surrealistischen Kinos miteinander verwoben.
Generaldirektorin Stella Rollig (64), beschreibt die Exposition so: "Märchenhaft, burlesk, kindlich und zügellos zugleich präsentieren sich Monster Chetwynds Environments. Sie schießen übers Ziel, sie sind ein herrlicher Gegenentwurf zur rationalen Strenge, zu der unsere Gegenwart mit ihren Wirrnissen aufzufordern scheint – und doch sind sie aufgeladen mit allen brisanten Themen dieses historischen Moments".
Silvia Federicis (82) wegweisende feministisch-marxistische Studie "Caliban and the Witch", aus dem Jahr 2004, stellt eine wichtige inhaltliche Referenz für Monster Chetwynd dar. Diese zeigt, dass die Angst patriarchaler Machtinhaber vor dem Körper, dem medizinischen Wissen und der (sexuellen) Selbstbestimmung der Frau mit der Hexenverfolgung zusammenhängt und am Beginn der Entwicklung des heutigen Kapitalismus steht.
Kurator Axel Köhne (50) sieht den roten Faden in der Präsentation: "Monster Chetwynd vereint in dieser überbordend fantastischen Bilderwelt unterschiedlichste Epochen und Narrative sowie Elemente der Hoch- und Populärkultur. Eine radikale künstlerische Freiheit über Genregrenzen hinweg zeichnet die Kunst von Monster aus. Es entstehen fesselnde Arbeiten, die das Spielerische feiern".