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Im Neptun regnet es Diamanten

Wissenschaftler erstellten ein Modell des Eisplaneten Neptun und erklären in einer Studie, warum sie in seinem Inneren einen Diamanten-Regen vermuten.

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Auf dem Neptun gibt es aller Wahrscheinlichkeit Diamanten - und davon nicht wenige. 
Auf dem Neptun gibt es aller Wahrscheinlichkeit Diamanten - und davon nicht wenige. 
istock

Neptun gehört wie Uranus zu den Eisriesen unseres Sonnensystems – und das ganz zu Recht: Auf seiner Oberfläche hat es minus 201 Grad Celsius. Nun haben Forscher darüber spekuliert, was darunter vorgehen könnte und kamen zu dem Schluss: Dort regnet es Diamanten.

Mehrere tausend Kilometer unter der Oberfläche vermuten sie eine enorme Hitze und hohen Druck. Durch diese Extremzustände könnten Kohlenwasserstoffe wie Methan aufgesplittet und der Kohlenstoff zu Diamanten gepresst werden, was sie in ihrer Studie als „Diamanten-Regen“ bezeichnen.

Neptun-Modell zeigt Entstehung von Diamanten

Dazu führten sie ein Experiment durch, indem sie eine Technik namens „X-Ray Thomson Scattering“ einsetzten. Als Probe verwendeten sie Plastik auf Kohlenstoffbasis. Ein optischer Laser erzeugte in der Probe Schockwellen. So entstanden dort 4.700 Grad Celsius und enormer Druck von 1,5 Millionen bar. Damit stellten sie die Bedingungen, die möglicherweise am Neptun herrschen, originalgetreu in einer verkleinerten Modell-Ansicht nach. Mit Röntgenphotonen konnten sie verfolgen, was im Innersten passiert: Kohlenstoff und Wasserstoff wurden, wie in der These vermutet, getrennt. Aus Kohlenstoff wurden Diamanten. Der Wasserstoff blieb zurück.

Dass es auf dem Eisplaneten keinen Kohlenstoff, dafür aber Diamanten gibt, würde auch erklären, warum er im Inneren so heiß ist. Die im Experiment verwendete Methode könnte auch zur Bestimmung der inneren Lagen von anderen Planeten dienen.