Gesundheit

Im Schlaf passiert viel mehr als nur Erholung

Wenig Schlaf führt nicht nur zu Müdigkeit. Dein Körper und dein Geist brauchen Ruhe, damit sie am Folgetag wieder Informationen verarbeiten können.

Teilen
Laut den Untersuchungen eines amerikanischen Forschungsteams kann dein Gehirn nur dann funktionieren, wenn gewisse Informationen im Schlaf "gelöscht" werden.
Laut den Untersuchungen eines amerikanischen Forschungsteams kann dein Gehirn nur dann funktionieren, wenn gewisse Informationen im Schlaf "gelöscht" werden.
Getty Images/iStockphoto

Eine gesunde Schlafroutine gehört zum Tag dazu, wenn du fit aufstehen möchtest, um deinen Tätigkeiten nachzugehen. Wer mit müden Augen und einem erschöpften Gemüt aufsteht, muss sich auf eine miese Stimmung und einen unproduktiven Tag gefasst machen. Genau deshalb lieben wir doch unsere acht Stunden Schlaf in der Nacht, die so viel Positives für unseren Körper machen.

Nach einer erholsamen Nacht kannst du dir sicher sein, dass dein Immunsystem wieder aktiviert wird und auch andere Regenerationsprozesse stattfinden, die deine Gesundheit wieder auf Vordermann bringen. Forschende der "University of Wisconsin" haben jedoch herausgefunden, dass sich im Schlaf nicht nur dein Körper erholt. In ihrer Studie erfüllt dein Schlaf eine weitere Funktion, die deine Psyche anderenfalls belasten würde.

Deshalb schläfst du wirklich

In der Studie untersuchten die Psychiater Chiara Cirelli und Gioulio Tononi in welchem Zusammenhang Schlaf mit der Verarbeitung gewisser Erinnerungen steht. Laut den Forschern schläft der Mensch nicht nur um seinen Körper neu zu aktivieren, sondern auch, weil er vergangene Informationen aus dem Gehirn löscht. Untertags lernst du stätig dazu und dafür baut dein Gehirn immer wieder neue Synapsen auf. Für dein Gehirn ist das eine richtig große Überladung, die nachts reduziert gehört.

Manche neuen Erkenntnisse von deinem Gehirn können nicht zur Gänze verarbeitet werden und müssen im Schlaf teils zerschnitten werden. Das gilt auch für bestimmte Erinnerungen, die von deinem Gehirn als unwichtig vermerkt werden. In der Studie wurde die Theorie an Mäusen analysiert. Das Forscherteam beobachtete während dem Experiment die täglichen Gehirnverbindungen der Tiere: Am Tag waren diese stark und groß gewachsen und in der Nacht sind sie wieder um etwa 20 Prozent geschrumpft. Grund dafür war, damit das Gehirn am darauffolgenden Tag wieder Platz für mehr Wachstum und Lernprozesse haben kann.  

Cirelli und Tononi bezeichneten ihre Theorie als die Synaptische Homöostase-Hypothese. Die Forscher ermittelten somit nicht nur ein oberflächliches Schlafverhalten, sondern auch wie essenziell dein Tiefschlaf ist, um Verschaltungen in deinem Gehirn wiederherzustellen, damit du im Wachzustand nicht mit einer Überladung an Informationen belastet wirst. Vor allem negative Erinnerungen können nur mit Mühe verarbeitet werden. Deshalb versucht dein Gehirn diese aus deinem Gedächtnis zu eliminieren, damit du in gewissen Situationen ohne Druck reagieren kannst. 

Das passiert mit deinem Körper, wenn du nicht schläfst

Deine gelegentliche Vergesslichkeit hat jedoch wenig mit deiner nächtlichen Gehirnaktivität zu tun. Dein Gehirn "löscht" im Schlaf schließlich nur unwichtige Informationen, um genug Raum für neue zu schaffen. Wenn du also das Handy liegen lässt und darauf vergisst oder den Geburtstag der Oma verschwitzt, kannst du die Schuld nicht auf die Durchtrennung oder das Schrumpfen deiner Synapsen schieben. Ein gesunder Schlaf ist genau das, was dich durch den Tag bringt. Bekommst du nicht genügend Ruhe drohen dir folgende Leiden:

Mehr zum Thema