Wintersport

"Im schlimmsten Fall kann der ÖSV meinen Vater fragen"

Livio Magoni ist als Trainer von ÖSV-Star Katharina Liensberger Geschichte. Für "Heute"-Skiexperte Marc Girardelli ist das Aus richtig. 

Martin Huber
Girardelli über das Aus von Liensberger-Trainer Magoni: "Er hat seinen Anteil an der Krise."
Girardelli über das Aus von Liensberger-Trainer Magoni: "Er hat seinen Anteil an der Krise."
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Das Aus von Livio Magoni als Trainer von Katharina Liensberger ist richtig. Er hat seinen Anteil an der ÖSV-Krise.

Ich habe Liensberger als professionelle Athletin kennengelernt. Ich glaube nicht, dass sie heute eine schlechtere Skifahrerin als in der letzten Saison ist. Zwischenmenschliche Probleme haben sie gehindert, das Beste zu zeigen. Darunter litt am Ende das gesamte Damen-Team.

Liensberger ist eine akribische Arbeiterin. Die aktuelle Krise ist nicht die erste in ihrer Karriere. Beim Schuh-Streit mit dem ÖSV war auch nicht sie die Ursache des Problems, sondern eine Anwältin, die berühmt werden wollte. Die Familie Liensberger hat das zu spät bemerkt. Ex-ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel hat eine menschliche Lösung gefunden - wie so oft, wenn es um einen seiner Top-Athleten ging.

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    Florian Schieder (l.) Vincent Kriechmayr und Niels Hintermann (r.) lachen vom Siegerpodest.
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    Auch jetzt glaube ich an eine gute Lösung. Noch ist die Saison nicht gelaufen, schon bei der WM kann es bergauf gehen. Es kann nur – und es muss besser werden. Das hat die Angst in den Augen der ÖSV-Asse beim Nachtslalom in Flachau gezeigt. Da war die Verunsicherung spürbar. Mit diesem Gefühl kann man nicht die Beste sein.

    Aus Athleten das Beste herauszukitzeln ist eine Kunst. Karl Frehsner war der Meister darin. Ihm gelang das nämlich bei den Herren - und wenig später bei den Damen. Mit Meißnitzer, Dorfmeister, Götschl formte er ein rot-weiß-rotes Superteam. Karl konnte verschiedene Klaviaturen spielen. Er würde auch heute mit über 80 Jahren die Stimmung im Team innerhalb von einem Wochenende ändern. Und die Stimmung wird oft unterschätzt - so wie die die Skitechnik überschätzt wird. 

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      Schwerer Sturz von Henrik Röa in Kitzbühel - der Hubschrauber bringt den Norweger ins Spital
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      Es geht aber auch anders: Der Schweizer Peter Müller zeigte in den 90er-Jahren, wie es nicht geht. Er ließ die Schweizer Damen-Stars am Gletscher wie im Anfänger-Skikurs hinter sich her fahren. Fehlte nur noch die Pizzaschnitte. Die Damen gingen auf die Barrikaden. Zurecht!

      Mal schauen, ob der ÖSV aus seinem Fehler für die Zukunft gelernt hat. Im schlimmsten Fall kann er ja bei meinem Vater als Damen-Trainer nachfragen.

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