Wintersport

Knauß-Tochter: "Druck und Frust nicht mehr auszuhalten"

Nella Knauß beendet mit 19 Jahren ihre Ski-Karriere. Die Tochter des ORF-Experten erklärt nun ihren überraschenden Schritt selbst.

Sebastian Klein
Nella und Hans Knauß.
Nella und Hans Knauß.
ORF

Im "Heute"-Interview verriet Hans Knauß vergangene Woche, dass seine Tochter Nella ihre vielversprechende Karriere mit nur 19 Jahren beendet hat. Sie hängte die Skier am selben Tag wie ÖSV-Größe Matthias Mayer an den Nagel.

Nella Knauß über Rücktritt

Jetzt verrät die Tochter des ehemaligen Spitzenläufers ihre Beweggründe. Am Sonntag ist sie gemeinsam mit Papa Hans zu Gast beim Ö3-"Frühstück bei mir". Nella Knauß offen: "Ich habe den Druck und den Frust nicht mehr ausgehalten. Nach meiner Verletzung war es nicht mehr das Gleiche." Aber, so die Teenagerin: "Ich habe gelernt, ein Ziel zu verfolgen."

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    Nella galt im Landeskader der Steiermark als große Zukunftshoffnung. "Heute" verriet Papa Hans Knauß: "Sie hat am selben Tag wie Mothl Mayer ihre Karriere beendet. Sie hatte nach einem Sturz nicht mehr die Kaltschnäuzigkeit und den letzten Willen. Sie glaubte nicht mehr daran, dass sie richtig gut werden kann. Mittelmäßig wollte sie nicht sein."

    Der ORF-Experte weiter: "Als Vater bin ich fast ein bisschen erleichtert, weil es ein wahnsinnig gefährlicher Sport ist. Andersrum war jeder Trainingstag mit ihr eine wunderschöne Zeit. Das Schöne zu sehen war, dass sie ein Ziel im Leben hat. Das hat sie gelernt. Sie hat neue Ziele gefunden."

    Düstere Prognose von Knauß

    Knauß übt am Hahnenkammwochenende bei Ö3 Kritik am Skisport, warnt: "Der Ski-Sport ist viel teurer als zu meiner Zeit. Mir tut das Herz weh, dass manche Eltern sagen: ich bringe meine Kinder lieber zum Fußball - das ist billiger und weniger gefährlich."

    Nella, Hans und Barbara Knauß.
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    ORF

    Knauß: "Ich habe Familien gesehen, da hat der Vater rund um die Uhr gearbeitet, die Tante hat mitgezahlt und die Oma, dass ihr Kind Rennen fahren können. Alles in allem kostet das z.B. für eine 16jährige 20.000 € im Jahr."

    Der Experte erneuert seine ÖSV-Kritik: "Der Apparat ist extrem aufgeblasen. Immer mehr Sportler haben ihre eigenen Trainer und Betreuer. Die Konkurrenz im Team ist enorm wichtig und die haben sie hergeschenkt."

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      Noch präziser wurde er vor rund einer Woche im "Heute"-Talk: "Du kannst jetzt Trainer auswechseln, was du willst. Es wird nichts bringen. Für mich ist die Geschichte dieser Krise 15 Jahre alt. Es fehlt der Aufbau von unten. Das Niveau mit dem wir den Nachwuchs an die Spitze heranführen, ist nicht mit den steigenden Anforderungen vorne im Weltcup gestiegen. Im ÖSV hat man viel zu viel vorne auf das Top-Team geschaut."