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Im TV: Anwalt fordert Vergewaltigung von Frauen
Im ägyptischen Fernsehen kam es zum Eklat, als ein Anwalt forderte, dass Frauen in zerrissenen Jeans vergewaltigt werden sollen.
Diese Ansichten sind mehr als konservativ. Der Rechtsanwalt Nabih al-Wahsh wetterte in einer ägyptischen TV-Diskussion gegen die Freizügigkeit im Land. Das Thema der Sendung war ein Gesetz, das die Prostitution im Land einschränken soll. Doch auch zerrissene Hosen sind dem Anwalt ein Dorn im Auge.
Wahsh sagte, dass es eine "nationale Pflicht" sei, Frauen mit zerfetzten Jeans zu vergewaltigen. Sie würden Männer dazu einladen, wenn sie Teile ihres Köpers zeigen. Gegenüber der Zeitung "Al-Watan" legte Wahsh noch einmal nach: Das gelte auch für seine eigene Tochter.
Landesweite Debatte
Der Hintergrund: In Ägypten herrscht seit Monaten die Diskussion, ob "freizügige" Kleidungsstücke wie etwa Jeans mit Löchern an öffentlichen Plätzen verboten werden sollen.
Die Aussage wurde von vielen Seiten aufs Schärfste verurteilt. Maya Mursi, Chefin der Frauenrechtsvereinigung National Council for Women Doctor (NCFW) nannte Wahsh Forderung einen Aufruf zur Vergewaltigung und einen Verstoß gegen die ägyptische Verfassung.
Es sei verwunderlich, dass ein Rechtsanwalt solche Meinungen vertrete, immerhin sei es seine Aufgabe, Recht und Freiheit zu verteidigen, so Mursi weiter.
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(lu)