Coronavirus

Immer mehr falsch – neuer Geheimplan für Coronatests

Das Drama rund um falsche Corona-Tests geht weiter. Wie es nun aus dem Krisenstab heißt, könnte damit sogar die bisherige Test-Strategie kippen.

Rene Findenig
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Könnten wegen den Falsch-Tests breitflächig zurückkehren: die Antigen-Testungen.
Könnten wegen den Falsch-Tests breitflächig zurückkehren: die Antigen-Testungen.
Florian Schroetter / EXPA / picturedesk.com

Diese Woche kam im Corona-Krisenstab eine brisante Beobachtung zur Sprache: Mehrere Bundesländer meldeten vermehrt Fälle, in denen Personen mit Corona-Symptomen per Antigen-Schnelltest positiv, aber per PCR-Test negativ getestet wurden. Das Phänomen zeige sich nicht nur bei Schultests, sondern auch bei behördlichen Testungen, brachte "Heute" in Erfahrung. Vor allem bei Kindergarten-Testungen gebe es aber eine äußerst ungewöhnliche Häufung solcher Vorkommnisse.

"Ist man hier ratlos"

Das Pikante dabei: "Da vor allem auch symptomatische Personen von den negativen Tests betroffen sind, ist man hier ratlos", fasste der Krisenstab die vermutlich falschen Test-Ergebnisse zusammen. Das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz wollte deswegen auch international nachforschen, Oberösterreich wollte indes untersuchen lassen, ob Omikron, die Tests, die Labore oder die Anwendung schuld sei. Ergebnisse dazu stehen am Mittwoch noch aus.

Aus der aktuellen Konferenz des Krisenstabs wird aber gegenüber "Heute" aufgezeigt, dass sich die Situation nicht verbessert hat. Im Gegenteil: Zum Problem der positiven Antigen-Tests, auf die negative PCR-Tests folgen und dem Verdacht, dass dies am besonderen Verhalten der Omikron-Variante liegen könnte, wird festgehalten, dass nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen europäischen Ländern vom Auftreten dieses Phänomens berichtet wird", heißt es zu "Heute".

Kippt das PCR-Test-System?

Außerdem werde europaweit beobachtet, dass "Personen mit Kontakt zu Omikron-Infizierten und offensichtlicher Symptomatik trotzdem lange PCR-negativ bleiben". Die Bundesländer werden nun ersucht, solche Fälle zu dokumentieren und an das Ministerium zu übermitteln, das jedem Fall nachgehen will. Das Phänomen könnte nun sogar die bisherige Test-Strategie kippen: Sollte man überzeugt sein, dass Antigen-Tests besser funktionieren, könne man überlegen, ob man ihnen den Vorzug zu PCR-Tests gebe, so der Krisenstab.

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    Der neue Test soll anhand des Bluts von Patientinnen und Patienten unmittelbar anzeigen können, ob diese Antikörper gebildet haben oder nicht.
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    Paul-Scherrer Institut