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Immer mehr Firmen üben Kritik an Apple

Immer mehr Unternehmen schließen sich dem Kampf gegen Apples Gebühren im App-Store an. Schuld daran ist unter anderem ein Deal mit Amazon.

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    Als "Fortnite" sein Bezahlsystem in der Game-App geändert hat, gefiel dies Apple gar nicht.
    Als "Fortnite" sein Bezahlsystem in der Game-App geändert hat, gefiel dies Apple gar nicht.
    Epic Games

    Wer in Apples App-Store eine App anbietet, erhält nicht den ganzen Erlös aus deren Verkauf oder den In-App-Bezahlungen, die User tätigen. Tatsächlich müssen Entwickler 30 Prozent dieses Verdienstes an Apple abgeben. Diese Praktik hat das Unternehmen hinter "Fortnite", Epic Games, in der vergangenen Woche scharf kritisiert. Tatsächlich hat es für die mobile Version von "Fortnite" ein neues Bezahlsystem eingeführt, mit welchem die Abgaben an Apple weggefallen wären. Daraufhin hat Apple die "Fortnite"-App sogleich aus dem App-Store verbannt.

    Nun haben sich weitere Unternehmen Epics Kampf gegen Apple angeschlossen. Wie Cnet.com berichtet, verlangt auch die Organisation Digital Content Next (DCN), dass Apple den Prozentsatz an Abgaben, die geleistet werden müssen, von 30 Prozent auf 15 Prozent senkt. Der Organisation gehören vor allem Medienunternehmen wie die "New York Times", die "Washington Post", die BBC, ESPN, "The Economist", "The Guardian", Fox News und Disney an.

    Amazons Sonder-Deal

    Die Forderung von DCN kommt nicht aus dem Nichts. Tatsächlich orientiert sie sich an einem Deal, den Amazon mit Apple abgeschlossen hat. Aus Dokumenten, die erst im Juli publik wurden, geht nämlich hervor, dass Amazon von seinen Einnahmen aus der Amazon-Prime-Video-App nur 15 Prozent an Apple abgeben muss.

    Aus diesem Grund hat der CEO von DCN, Jason King, einen offenen Brief an Tim Cook, den CEO von Apple, geschrieben. Darin steht: "Wir würden gerne wissen, welche Bedingungen unsere Mitglieder – Unternehmen, die digitale Inhalte von höchster Qualität erstellen – erfüllen müssen, um ein ähnliches Arrangement wie Amazon aushandeln zu können."

    Entwickler verdienen weniger, Apps kosten mehr

    Mit diesem Satz spielt King auf eine Aussage von Cook an, laut welcher der Amazon-Deal jedem Entwickler zugänglich sei, solange dieser die dafür notwendigen Konditionen erfülle. "Wir haben schon länger ein Problem damit, dass Apples Bedingungen nicht verhandelbar sind", sagt King. "Aufgrund der hohen Abgaben, die an Apple geleistet werden müssen, verdienen Entwickler weniger und Apps kosten mehr." Außerdem sacke Apple auch 30 Prozent jedes Zeitungs-Abos ein.

    Im offenen Brief heißt es weiter: "Die Konditionen, die Apple stellt, haben einen großen Einfluss darauf, ob weiterhin in Qualitäts-News investiert werden kann, und macht es schwieriger, mit großen Unternehmen in Konkurrenz zu treten. Daher bitten wir darum, dass die Konditionen, unter welchen ein solcher Deal ausgehandelt werden können, genau definiert und kommuniziert werden."

    Apple kontert

    Epic Games und DCN sind nicht die Ersten, die die hohen Abgaben, die Apple verlangt, kritisieren. Bereits im vergangenen Jahr hatte sich Spotify beklagt, dass Apple mit dieser Regelung seinem eigenen Musik-Service Apple Music einen unfairen Vorteil auf dem Markt verschaffe. Dies führte im Juni 2019 zu einer Untersuchung durch die Europäische Union.

    Apple kontert diese Anschuldigungen. Diese Plattformen hätten selbst stark von ihrer Präsenz im App-Store profitiert. "Spotify wäre heute nicht das Business, das es ist, ohne das App-Store-Ökosystem", sagte ein Sprecher von Apple. Tatsächlich bezahlt auch Spotify wie Amazon nur 15 Prozent Abgaben.

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      Weil "Fortnite" derzeit offiziell nicht mehr als Download bei Apple und Google verfügbar ist, werden Geräte mit dem vorinstalliertem Game zu Wucherpreisen angeboten. Die Preisspanne reicht von ein paar Hundert bis zu 10.000 Euro.
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