Politik

Immer mehr Hasspostings mit Nazi-Bezug

Die Antidiskriminierungsstelle Steiermark verzeichnete einen Anstieg von 61 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2017/2018.

Heute Redaktion
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Zwischen 20. März 2018 und 19. März 2019 betrafen 229 Meldungen das Verbotsgesetz oder wiesen einen antisemitischen Inhalt auf.
Zwischen 20. März 2018 und 19. März 2019 betrafen 229 Meldungen das Verbotsgesetz oder wiesen einen antisemitischen Inhalt auf.
Bild: imago stock & people

Antisemitismus, Holocaust-Leugnungen und Parolen mit NS-Bezug machen knapp ein Drittel der Hasspostings im Netz aus, die der Antidiskriminierungsstelle Steiermark gemeldet wurden. Das geht aus dem aktuellen Online-Hassreport der Organisation hervor.

Im Zeitraum von 20. März 2018 bis 19. März 2019 gingen bei der Stelle 1960 Meldungen über Hasspostings, primär aus Österreich, ein. 1005 Hasspostings wurden an die zuständigen Stellen weitergleitete bzw. zur Anzeige gebracht, heißt es. 229 Meldungen betrafen das Verbotsgesetz oder wiesen einen antisemitischen Hintergrund auf – eine Steigerung um 61 Prozent im Vergleichszeitraum 2017/2018.

Die Meldungen reichten von antisemitischen Facebook-Postings, Karikaturen oder Memes bis hin zu Geburtstagswünschen an Adolf Hitler: "Man liest im Netz vermehrt von Reichsbürgern oder beispielsweise auch dem Wunsch, das in Auschwitz verabreichte Gift 'Zyklon B' gegen 'menschliche Unkultur' einsetzen zu müssen", sagt Daniela Grabovac, die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle Steiermark.

Seit dem Start 3838 Meldungen

Über die App BanHate können Hasspostings bei der Stelle mit Sitz im Graz gemeldet werden. Seit dem Start der App am 19. April 2017 gingen bei der Antidiskriminierungsstelle Steiermark ingesamt 3838 Meldungen zu Hasspostings ein. Der überwiegende Teil der gemeldeten Inhalte betrifft Österreich, der Rest andere deutschsprachige Länder. 87,8 Prozent der gemeldeten Postings wurden auf Facebook veröffentlicht. Registriert sind über die BanHate-App derzeit 2297 Nutzerinnen und Nutzer. (pic)