Wien

Impf-Betrug im Austria Center – jetzt noch mehr Fälle

Nach dem großen Impfpass-Betrug, der im Dezember im Austria Center in Wien aufgeflogen ist, werden nun immer mehr Impfbetrüger erwischt.

Andre Wilding
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Die Kontrollen im Austria Center wurden verschärft.
Die Kontrollen im Austria Center wurden verschärft.
Vadim Ghirda / AP / picturedesk.com

"Heute" hat Ende Dezember unglaubliche Missstände und Impfpass-Fälschungen in Wiens wichtigster Impfstraße im Austria Center in der Donaustadt aufgedeckt. Eine Mitarbeiterin der Impfstraße im ACV hat ausgepackt und verraten, wie Corona-Leugner an Impfpässe kamen.

"Es handelte sich um eine gut organisierte Vorgehensweise. Zuerst wurde von den Leuten Geld kassiert, um sie anschließend ohne verabreichter Impfung als Immunisierter ins System einzutragen", erzählte Petra (Name von der Redaktion geändert*) im "Heute"-Gespräch. Die Politik zeigte sich "fassungslos", die Ermittlungen der Polizei laufen nach wie vor auf Hochtouren.

Kontrolle vor Impfkabine

Der Arbeiter-Samariter-Bund hat nach dem Auffliegen des Impfpass-Betrugs bereits reagiert und das Sicherheitspersonal aufgestockt. Seither werden im Austria Center immer mehr Menschen erwischt, die sich einen Impfpass ohne Impfung erschleichen wollen, berichtet am Mittwoch Ö1.

Kontrolliert wird man bei der Corona-Impfung jetzt nicht nur am Anfang oder am Ende der Impfstraße, sondern auch mittendrin – wie etwa vor der Impfkabine. Seit den verschärften Kontrollen im Austria Center fliegt nun deutlich öfter ein Impfbetrug auf.

"Ein bis zwei Personen – pro Tag"

"Wir können hier von ein bis zwei Personen pro Tag sprechen", erklärt Arbeiter-Samariter-Bund-Sprecherin Stefanie Kurzweil gegenüber Ö1. "Wobei wir hier von Kunden sprechen, also von zu impfenden Personen". Vor der Änderung der Sicherheits-Kontrollen sei etwa nur ein bis zwei Mal pro Woche ein derartiger Betrugsversuch aufgeflogen, heißt es weiter.

Laut Kurzweil werde beim Auffliegen eines Impfbetrugs-Versuchs ausnahmslos die Polizei gerufen. Die Security-Mitarbeiter dürfen Personen dann zwar nicht bis zum Eintreffen der Polizei festhalten, der Arbeiter-Samariter-Bund gibt die jeweiligen Personen-Daten aber den Behörden weiter.