Österreich

Immer weniger Kassenärzte

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Seit 2010 geht die Zahl der Kassenärzte in Wien Jahr für Jahr zurück. Ärztekammerchef Thomas Szekeres fordert mehr Geld für die Gebietskrankenkasse.

Seit 2010 geht die Zahl der Kassenärzte in Wien Jahr für Jahr zurück. fordert mehr Geld für die Gebietskrankenkasse.

Die Zahl der praktischen Kassenärzte sinkt – derzeit kommen auf einen "Praktiker" 2.447 Wiener! Und: 2010 gab es in Wien noch 91 Kinderärzte mit Kassenvertrag, 2015 nur mehr 85. Ärztekammer-Wien-Chef Thomas Szekeres fordert von der Stadt: "Wenn man bei den Spitälern einspart, muss man Geld in die Gebietskrankenkasse fließen lassen."

Soll heißen: Wenn niedergelassene Ärzte die Ambulanzen entlasten sollen, "soll die Krankenkasse zahlen". Bei den Kinderärzten soll eine mögliche Wochenend-Öffnung auch entlohnt werden, so Szekeres: "Im Moment gibt es die Situation, dass Kinderärzte am Sonntag gleich viel Honorar erhalten wie am Freitag." Und: Die Ärztekammer fordert 300 zusätzliche Kassenstellen für Wien.

"Patienten leiden am meisten"

7.385 Spitalsärzte befragte die Ärztekammer zum neuen Arbeitszeitgesetz mit Maximal- Arbeitszeit von 48 Stunden. 2.090 Ärzte (28,3 %) nahmen an der Online-Umfrage im Jänner teil. Das Ergebnis:

Eine Verschlechterung der Patientensituation sehen 87 %.
Eine Verschärfung der 2-Klassen-Medizin beobachten 74 %.
Längere Wartezeiten in den Ambulanzen geben 79 Prozent an.
32 % sagen, dass sie unbezahlte Überstunden leisten.

"Die Patienten leiden am meisten", sagt . Er warnt vor einer 2-Klassen-Medizin: "Wenn die Wartezeiten im Spital länger werden, weichen die, die es sich leisten können, in den privaten Bereich aus. Wir wollen aber weiter einen niederschwelligen Zugang zur Medizin."

gem