Coronavirus

Immunologe sieht Impfstoffe als "Kavallerie"

Immunologe Fauci sieht die Sicherheit bei der Corona-Impfstoff-Entwicklung nicht gefährdet. Eine Notfallgenehmigung würde sorgfältig überprüft.

20 Minuten
Teilen
Anthony Fauci
Anthony Fauci
Carlos Barria / Reuters

Der renommierte US-Immunologe Anthony Fauci hat Bedenken zurückgewiesen, wonach die Entwicklung der Corona-Impfstoffe zulasten der Verträglichkeit und Wirksamkeit beschleunigt worden sein soll. "Die Geschwindigkeit des Prozesses hat die Sicherheit in keiner Weise kompromittiert", sagte Fauci am Donnerstag (Ortszeit) im Weißen Haus. Auch die wissenschaftliche Integrität sei nicht beeinträchtigt worden. Die Daten der Studien zu den Impfstoffen seien von unabhängigen Experten beurteilt worden, die niemandem etwa schuldeten, auch "nicht der Regierung", sagte er.

Es gebe in dieser Hinsicht keinen Grund zur Sorge, betonte Fauci. "Das ist wirklich solide", sagte er. Sobald die Anträge auf eine Notfallgenehmigung für die Impfstoffe eingingen, würde die zuständige Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) alles "sehr sorgfältig" überprüfen, sagte Fauci. Der Immunologe ist ein Mitglied der Corona-Arbeitsgruppe des Weißen Hauses. Experten befürchten, dass manche Menschen dem Impfstoff wegen der beschleunigten Entwicklung und politischen Debatten skeptisch gegenüberstehen könnten.

Impfstoffe sind "Kavallerie"

Fauci sagte, wirksame Impfstoffe seien im Kampf zur Eindämmung der Pandemie die "Kavallerie", aber bis zu deren Eintreffen müssten alle bekannten Vorsichtsmaßnahmen weiter praktiziert werden. "Wenn man in einer Schlacht kämpft und die Kavallerie ist unterwegs, dann hört man nicht auf zu schießen. Man macht weiter, bis die Kavallerie da ist – und dann will man vielleicht weiter kämpfen", sagte Fauci. Er rief die Amerikaner auf, die "einfachen" Maßnahmen zur Vorbeugung von Ansteckungen weiterhin zu befolgen: Masken tragen, Abstand halten und Menschenansammlungen meiden. Er appellierte zudem, sich impfen zu lassen, sobald die Impfstoffe verfügbar seien.

Es wurde erwartet, dass das deutsche Unternehmen Biontech und der US-Pharmakonzern Pfizer noch am Freitag eine Notfallgenehmigung für den von ihnen entwickelten Corona-Impfstoff beantragen würden. Die Regierung hofft, dass bei einer positiven Entscheidung Millionen Dosen des Impfstoffs schon vor Jahresende verfügbar sein könnten.

1/62
Gehe zur Galerie
    <strong>24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage.</strong> Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in <em>"Heute"</em> ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. <a data-li-document-ref="120032997" href="https://www.heute.at/s/365-jahreskarte-finanzstadtrat-macht-preisansage-120032997">Das ganze Interview &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120032711" href="https://www.heute.at/s/dieser-milliardaer-brachte-rene-benko-zu-fall-120032711"></a>
    24.04.2024: 365-€-Jahreskarte: Finanzstadtrat macht Preisansage. Wiens Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SP) gibt in "Heute" ein Versprechen ab: Die Jahreskarte der Wiener Linien wird auch 2025 um 365 Euro zu haben sein. Das ganze Interview >>>
    Denise Auer
    Mehr zum Thema