Coronavirus
Impf-Chaos – Österreich entgingen 100.000 Dosen
Am Montag wurde Impfkoordinator Clemens Martin Auer abgezogen. Wie nun bekannt wurde, hätte Österreich rund 100.000 Impfdosen mehr bestellen können.
Nachdem in der Koalition ein Impfstreit entbrannt war, trat Impfkoordinator Clemens Martin Auer am Montag nach einer scharfen Kritik von Sebastian Kurz zurück. Gesundheitsminister Rudolf Anschober sei über einen "Zusatztopf" von Impfungen mit nicht verteilten Mengen nicht informiert worden.
Auer gab Informationen nicht weiter
Wie nun bekannt wurde, hätte Österreich über einen Reservetopf rund 100.000 Impfdosen mehr für das zweite Quartal bestellen können. So bezifferte das Gesundheitsministerium auf APA-Anfrage jene Menge, die nicht abgerufen wurde. Der zuständige Spitzenbeamte Clemens Martin Auer habe diese Information an Gesundheitsminister Rudolf Anschober unterlassen.
Dabei habe es sich um eine mögliche Zusatzbestellung über die schon georderten 30,5 Millionen Impfdosen hinaus gehandelt. Aus dem Reservetopf der EU-Länder hätten so also noch einmal mindestens 50.000 Menschen geimpft werden können.
5,8 Millionen Impfdosen für das zweite Quartal
Für das zweite Quartal habe Österreich insgesamt 5,8 Millionen Impfdosen bestellt, davon 4,6 Millionen bei BioNTech/Pfizer und Moderna und 1,2 Millionen bei AstraZeneca. Insgesamt umfasst das österreichische Impfstoffportfolio bis dato 30,5 Millionen Dosen. Die Kosten dafür liegen bei 388,3 Millionen Euro. Laut Finanzministerium wurden bisher 53 Millionen Euro für Corona-Impfstoff freigegeben.