Politik

Impf-Chaos: So hält uns AstraZeneca zum Narren

Der Bund meldete, dass kein Impfstoff geliefert werde. "Astra" konterte: Es werde geliefert, aber später und weniger Dosen. Die EU habe alles gewusst.

Heute Redaktion
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Um den AstraZeneca-Impfstoff herrscht weiter Chaos.
Um den AstraZeneca-Impfstoff herrscht weiter Chaos.
Picturedesk

Was für ein Durcheinander! AstraZeneca liefere die für diese Woche zugesagten 5.090 Ampullen seines Corona-Impfstoffes nicht, meldete der für die Verteilung zuständige Bundesheer-Generalmajor Andreas Pernsteiner am Donnerstag an die Bundesländer. Nächste Woche (bis 18. April) würden aber Impfdosen nachgeliefert werden. Mit 2.640 Fläschchen bekomme Österreich aber möglicherweise nur rund die Hälfte der bestellten Menge. Das Bundesheer habe weder eine Bestätigung für genaue Menge noch für Lieferzeitpunkt. Jede Ampulle von AstraZeneca reicht für zehn Impfungen.  

"Astra" kontert

Der britischschwedische Pharmakonzern erklärte allerdings gegenüber "Heute", dass es keinen Lieferstopp gebe. Die EU-Kommission sei über mögliche Verzögerungen schon am 1. April (!) informiert worden. Seltsam: "Die für diese Woche geplanten Dosen werden diese Woche verschickt und kommen je nach Destination möglicherweise erst am kommenden Montag an. Die für die nächste Woche (KW 15) geplanten Dosen werden – davon unberührt – ebenfalls nächste Woche geliefert." Österreich erhalte zwar weniger Dosen, wie viele stehe jetzt aber nicht noch fest.

Wien "grantig"

Der Sprecher von Gesundheitsstadtrat Hacker beklagte sich am Donnerstag auf Twitter über die Info-Politik des Gesundheitsministeriums. Mittwoch um 14.29 Uhr sei man davon unterrichtet worden, dass diese Woche keinerlei Impfstoff komme (avisiert waren 11.000 Impfdosen), nächste Woche sollen statt 10.300 nur 5.700 eintrudeln. Impftermine würden aber auch bei Lieferausfall nicht abgesagt, man verfüge über Puffer.

Bundesländer

Auch in den Bundesländern reiche der Impfstoff für die geplanten Impfungen aus, ergab ein "Heute"-Rundruf.

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    Im Wockhardt-Werk in Wrexham können pro Jahr 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca produziert werden.
    Im Wockhardt-Werk in Wrexham können pro Jahr 300 Millionen Dosen des Corona-Impfstoffs von AstraZeneca produziert werden.
    Christopher Thomond / Eyevine / picturedesk.com