Coronavirus

Impf-Expertin: Aktuelle Entwicklung "sehr beunruhigend"

Im ORF erklärt Impfgremiums-Chefin Ursula Wiedermann-Schmidt, warum es für Öffnungsschritte noch zu früh war. Österreich steuere auf die 3. Welle zu.

Roman Palman
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Ursula Wiedermann-Schmidt in der ORF "ZIB2"
Ursula Wiedermann-Schmidt in der ORF "ZIB2"
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Das Nationale Impfgremium hat seine Beurteilung des AstraZeneca-Impfstoffes adaptiert und ihn nun für alle Altersgruppen ab 18 Jahren freigegeben. Diese Entscheidung sei auf Basis der Daten gefallen und nicht durch Druck von Politik und Öffentlichkeit beeinflusst worden, erklärte die Leiterin des Nationalen Impfgremiums, Ursula Wiedermann-Schmidt, Freitagabend in der ORF "ZIB2". Man habe anhand neuer Breitenstudien einfach gesehen, dass die Wirksamkeit auch bei Ü65-Personen gegeben sei. "Das war der Zeitpunkt, hier unsere Empfehlung zu adaptieren".

Skeptikern des AstraZeneca-Vakzins richtet die Expertin aus, dass dieser ebenso vor schweren Erkrankungen schützen würde wie die mRNA-Vakzine – "Und das ist genau das, was wir damit verhindern wollen".

Ältere haben Vorrang

"Ich hoffe es, dass wir [mit den Impfungen] jetzt an Fahrt aufnehmen können", so die Tropenmedizinerin weiter. Das Wichtigste sei, dass man sich auf ältere Personen konzentriere. Hier solle die Durchimpfung noch bis Ende April passieren.

"Mit jedem Impfstoff der dazukommt, steigen die Chancen, dass dies gelingt". Als nächstes könnte Johnson&Johnson für seinen Corona-Impfstoff eine Zulassung in Europa erhalten. Die EMA-Beurteilung sei bereits sehr weit, Wiedermann-Schmidt erwartet eine Entscheidung in den nächsten Monaten.

Impfungen für Kinder

Die derzeitig verfügbaren Impfstoffe sind nicht für Kinder zugelassen, einzig Biontech-Pfizer darf ab 18 Jahren verabreicht werden, die anderen erst ab 18. Doch gerade in der jüngeren Altersgruppe grassiert das Virus derzeit stark. Wie sollen diese geschützt werden?

"Das wird ein Prozess sein, der sich bald ändern wird", erklärt die Expertin im Hinblick auf laufende Studien mit Kindern. Anfänglich habe man sich wegen des Risikos einfach auf ältere Menschen konzentriert .Es werde aber wohl nicht mehr lange dauern, bis die Impfungen auch für Kinder freigegeben werden.

Dritte Welle

Die aktuelle Infektionslage in Österreich und die täglich steigenden Zahlen hält die Expertin für "sehr beunruhigend". "Es scheint so zu sein, dass wir auf eine dritte Welle zusteuern", konstatiert die Vakzinologin. Sie appelliert deshalb an alle, die derzeitigen Corona-Maßnahmen einzuhalten. Weder die Impfung noch Testungen könnten ein Alleinheilmittel sein. 

Aus epidemioligischer Sicht wäre jedenfalls eine Verlängerung des Lockdowns am besten gewesen, aber auch die Experten hätten gesehen, dass es in der Bevölkerung eine Pandemie-Müdigkeit gebe. Es sei deshalb verständlich, dass die Regierung hier einen Mittelweg gehen musste.

Gegen weitere Öffnungen

Auf dem Weg zur Herdenimmunität "bleibt uns nichts anders übrig, als mitzuhelfen, dass die Maßnahmen wirken. Wir sitzen alle in einem Boot". Weitere Öffnungsschritte hält die Impfgremium-Leiterin allerdings für verfrüht. Die Regierung solle sich lieber bis nach Ostern auf eine Senkung der Fallzahlen konzentrieren.

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