Wien

Impf-kritische Wiener Schulärztin von Stadt gekündigt

Die Schulärztin unterzeichnete einen Offenen Brief, mit kritischen Meinungen zur Corona-Impfung. Dafür ist sie nun ihren Job los.

Louis Kraft
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Unter den 200 Medizinern, die sich in einem Offenen Brief kritisch gegen die Corona-Maßnahmen aussprachen waren auch einige Schulärzte. In Wien verlor eine Ärztin bereits ihren Job.
Unter den 200 Medizinern, die sich in einem Offenen Brief kritisch gegen die Corona-Maßnahmen aussprachen waren auch einige Schulärzte. In Wien verlor eine Ärztin bereits ihren Job.
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Vor rund zwei Wochen verschickte der Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) Thomas Szekeres ein Rundschreiben, indem darauf hingewiesen wurde, dass es aus "wissenschaftlicher Sicht grundsätzlich keinen Grund gibt, Patientinnen und Patienten von einer Impfung gegen Covid-19 abzuraten". 200 impfskeptische Ärzte reagierten darauf mit einem offenen Brief. Dieser wurde auch von einer Allgemeinmedizinerin unterschrieben, die als Schulärztin in einer Volksschule in der Donaustadt arbeitet, wir haben berichtet. Die Stadt prüfte daraufhin dienstrechtliche Schritte. Seit heute ist klar: Die Ärztin ist ihren Job los. 

Begründung für Kündigung: "Vertrauen nicht mehr gegeben"

Wie ORF Wien berichtet, entschied die Personalstelle der Stadt (MA 2) die Schulärztin zu kündigen. In einem Schreiben wird die Begründung genannt: "Das Vertrauen in die Dienstnehmerin ist, im Speziellen wegen der pandemischen Situation, nicht mehr gegeben, sodass der Magistrat der Stadt Wien eine Kündigung einleitet."

Weitere acht Schulärzte auf der Entlassungsliste

Die Wiener Schulärztin ist nicht die einzige, die für ihre Unterschrift auf dem Offenen Brief ihren Job verliert. Auch acht weitere Schulärzte in Österreich sollen nach Betreiben des Bildungsministeriums vor der Auflösung ihrer Dienstverhältnisse stehen.

Das Bildungsministerium ersuchte die Bildungsdirektionen der Bundesländer zu prüfen, ob die Betroffenen den Brief tatsächlich unterstützen. Bis zur Klärung sind die Schulärztinnen und Schulärzte vom Schuldienst freigestellt. In einem Video, dass die FPÖ auf Youtube gepostet hat, ist eine dieser "Abklärung" mit einer Kärntner Ärztin zu sehen und zu hören. Darin wird ihr erklärt, die Ärztekammer habe sich an das Bildungsministerium gewandt, die die Sache wiederum weitergeleitet habe. "Man sei ersucht worden, die Dienstverhältnisse aufzulösen", wird der Medizinerin darin erklärt. 

Schulärztin bereut Unterschrift, keine Konsequenzen

Offenbar schützt Reue aber vor der Straße. In der Steiermark soll eine Schulärztin von ihrer Unterschrift abgerückt sein. Damit dürfte sie keine weiteren Konsequenzen zu befürchten haben. Der ORF zitiert die steirische Bildungsdirektion, die erklärt: Macht die Schulärztin in einem Schreiben klar, die Corona-Maßnahmen "nicht per se" abzulehnen, könne sie weiterhin im Dienst bleiben. 

FPÖ Wien fordert Rücknahme der Entlassung

In einer Stellungnahme zeigt sich FPÖ Wien-Chef Dominik Nepp über die Kündigung entsetzt: "Der Wiener Bürgermeister wird immer zum Weihnachtsgrinch und lässt völlig unbescholtene Ärzte grundlos feuern". Er forderte die umgehende Rücknahme der Kündigung. 

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