Wien prüft Schritte gegen impfkritische Schulärztin

Vor zwei Wochen verschickte Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), ein Rundschreiben. Darin hieß es, dass es aus wissenschaftlicher Sicht "grundsätzlich keinen Grund gibt, Patientinnen und Patienten von einer Impfung gegen Covid-19 abzuraten". Impfskeptische Ärzte reagierten darauf mit einem offenen Brief. Unterzeichnet wurde dieser auch von einer Allgemeinmedizinerin, die als Schulärztin in einer Volksschule in der Donaustadt arbeitet, wie "ORF Wien" berichtet. Die Wiener Gesundheitsbehörde (MA 15) prüft nun dienstrechtliche Schritte gegen die Ärztin.

Ärztin veröffentliche YouTube-Videos

Welche Konsequenzen es für die Schulärztin geben könnte, wird noch geprüft. Weil Ärzte in Pflichtschulen bei der MA 15 angestellt sind, wird auch dort über die nächsten Schritte entschieden. Es ist nicht das erste Mal, dass die Schulärztin gegen die Impfung auftritt: Bereits vor ein paar Monaten hatte sie sich in einem YouTube-Video gegen Impfung bei Kindern positioniert.

In dem Clip behauptete die Medizinerin, es wären schon "sehr viele junge Menschen an Nebenwirkungen der Impfung verstoben, die an der Corona-Krankheit nicht verstorben wären." Nach Angaben der Wiener Bildungsdirektion finden sich jedenfalls keine weiteren Schulärzte unter den Unterstützern des Briefs, so "ORF Wien". Unterschrieben wurde der Brief von insgesamt 199 impfkritischen Medizinern. Zum Vergleich: In Österreich sind laut Ärztekammer knapp 48.000 Ärztinnen und Ärzte zugelassen.