Wien

Impfpflicht an Uni? "Ja, Gegner sind McDonald's-Geher"

Die Sommerferien neigen sich dem Ende zu und die Jugend blickt in eine ungewisse Zukunft. "Heute" befragte Schüler und Studenten vor Semesterstart.

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Die Meinungen am Campus der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) gehen auseinander.
Die Meinungen am Campus der Wirtschaftsuniversität Wien (WU) gehen auseinander.
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In eineinhalb Wochen heißt es in Wien wieder Schulbank drücken und nicht Computer-Session. Dabei hängt die Entscheidung für Präsenzunterricht an einem seidenen Faden. Die ansteigenden Corona-Infektionszahlen, vor allem unter jungen Menschen, stellt die Politik vor große Herausforderungen. Hunderttausende Schüler hoffen, dass ihnen im kommenden Schuljahr Distance Learning und Schichtbetrieb erspart bleibt.

"Großflächige Schulschließungen oder Schichtbetrieb soll es in diesem Schuljahr nicht mehr geben", stellten Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) am Mittwoch unmissverständlich klar. Ermöglichen soll das ein Drei-Stufenplan, der im Osten ab 24. September und im Rest Österreichs ab 1. Oktober zur Anwendung kommt. Dann gilt auch die verkürzte Testgültigkeit in der Bundeshauptstadt: Statt 72 Stunden gelten PCR-Tests ab September nur noch 48 Stunden, Antigentests laufen bereits nach 24 Stunden ab. 

Zündstoff Impfung spaltet die Jugend

Gerade bei den unter 30-jährigen ist die Durchimpfungsrate noch sehr gering. In den Klassenräumen der Schulen und Universitäten teilen sich Geimpften und Ungeimpfte die Tische – die Gruppen sind ebenbürtig. Nicht-geimpfte Schüler und Studenten geraten durch die verkürzte Testgültigkeit und Impfapelle der Politiker immer mehr unter Druck. "Heute" besuchte den Campus der Wirtschaftsuniversität Wien und hörte sich bei den Jugendlichen um, was sie von den neuen Test-Regeln und einer Impfpflicht an Hochschulen halten (Video unten)

WU-Student Sumit (20) spricht sich klar für die Verkürzung aus: "Die Testdauer war viel zu lang. Man hätte positiv sein können, in der Zeit, wo man glaubt, dass man negativ ist. Von dem her finde ich super, dass man es verkürzt." Ein Kommilitone sieht das nicht so: "Das Kürzen ist unnötig. Die Dauer des PCR-Test war ausreichend." Schüler David (16) traut dem PCR-Test nicht mehr: "Bei mir waren sie immer negativ. Ich denke, die schauen die Tests nicht mal an." Nach persönlichen Erfahrungen begrüßt Viktor (17) die verkürzte Testgültigkeit bei Antigentests: "Tests für 48 Stunden sind zu lange, weil in der Zeit kann man wieder positiv sein. Das war bei mir der Fall: In der Schule war ich negativ und am nächsten Tag positiv." 

Die achtzehnjährige FH-Studentin Annette hat bereits persönliche Erfahrungen mit der Impfpflicht gemacht: "Ich hatte es bei einer Fachhochschule, dass man geimpft sein muss, aber ich halte das nicht für nötig." Sumit gibt sich als Impfpflichtbefürworter zu erkennen: "Man führt sich eigentlich so viel Blödsinn zum Körper zu. Ich glaub genau diejenigen, die Impfgegner sind, gehen 30-mal in der Woche beim McDonald's essen gehen. Von dem her, wenn man sich kurz impfen lassen geht, mein Gott, soll's so sein."