Coronavirus

"Impfpflicht wird Spaltung der Gesellschaft überwinden"

Auch in Deutschland wird es wohl auf eine Impfpflicht hinauslaufen. Bayerns Ministerpräsident jedenfalls zeigt sich von der Idee angetan.

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Der CSU-Chef denkt, eine Impfpflicht würde sich auf das gesellschaftliche Klima eher positiv auswirken.
Der CSU-Chef denkt, eine Impfpflicht würde sich auf das gesellschaftliche Klima eher positiv auswirken.
Tobias Hase / dpa / picturedesk.com

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) verspricht sich von einer Impfpflicht eine positive Wirkung auf die Gesellschaft. "Eine Impfpflicht wird die Spaltung der Gesellschaft eher überwinden als vertiefen – davon bin ich überzeugt", sagte der CSU-Chef der "Welt am Sonntag".

Einerseits würden "Vorurteile überwunden". Andererseits würden viele Menschen "feststellen, dass es nicht so schlimm ist, sich impfen zu lassen – sondern im Gegenteil sogar schützt und Freiheit gibt".

Verschwörungstheorien unterschätzt

Besorgt äußerte sich Söder über den derzeitigen Zustand der Gesellschaft. "Das Land ist in vielerlei Hinsicht gespalten", sagte er. "In der ersten Welle gab es kein politisches Hickhack, sondern ein Bewusstsein aller Parteien für das Gemeinwohl – es gab auch eine einheitlichere mediale Beurteilung, die die Bevölkerung zum Mitmachen animierte."

Heute gebe es eine extreme politische Instrumentalisierung des Themas, sagte Söder in dem Interview. "Das haben wir alle in der Dimension so nicht gesehen", räumte der bayerische Ministerpräsident ein. Er selbst habe "die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, überschätzt und den Glauben an Verschwörungstheorien unterschätzt".