Impfstoff-Zulassung verschiebt sich, Anschober gelassen

Im Gegensatz zu den meisten anderen Staaten, setzte Österreich einen Großteil seiner Impfstoff-Beschaffung auf das Vakzin von AstraZeneca. Dieses hat zwar den Vorteil, dass es deutlich billiger ist und nicht so kalt gelagert werden muss, allerdings kamen immer wieder Zweifel an der Wirksamkeit des Impfstoffes auf.

Anders als die Stoffe von Biontech und Pfizer sowie Moderna ist der von AstraZeneca kein mRNA- sondern ein Vektor-Impfstoff. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) hält eine zeitnahe Zulassung dessen für immer unwahrscheinlicher. "Sie haben noch nicht einmal einen Antrag bei uns gestellt", so der stellvertretende Direktor Noel Wathion in der belgischen Zeitung "Het Nieuwsblad".

Großbritannien schon weiter

Wie bereits bei der Zulassung des Biontech-Impfstoffes ist auch hier Großbritannien schon ein gutes Stück weiter. Die EU-Zulassung wurde erst drei Wochen später erteilt, dementsprechend konnte man auch erst drei Wochen später mit dem Impfen beginnen. Denn das grüne Licht der EMA ist für eine Marktzulassung durch die EU-Kommission unbedingt erforderlich.

"Wir benötigen zusätzliche Daten zur Qualität des Impfstoffs. Danach muss das Unternehmen einen formellen Antrag stellen." Dass sich deren Einlangung sowie die Prüfung noch im Jänner ausgehen, wird bezweifelt.

Anschober sieht kein Problem

Gesundheitsminister Rudolf Anschober sieht in diesen Nachrichten kein Problem für den österreichischen Impfplan. "Wir sind von Anfang an von einer Zulassung im Februar 2021 ausgegangen", so Anschober gegenüber der APA. AstraZeneca käme ohnehin erst ab dem 2. Quartal 2021 zum Einsatz.

In dieser Phase wäre dann nach den Risikogruppen die allgemeine Bevölkerung an der Reihe. Mit einer Zulassung im Februar könne an diesem Zeitplan problemlos festgehalten werden.