Impfwillige blockieren Telefonleitung von Hausärzten

Personen die älter als 80 Jahre alt sind, können sich seit wenigen Tagen in Niederösterreich für eine Impfung gegen COVID-19 bei Notruf NÖ anmelden. Die Termine dafür waren innerhalb kürzester Zeit vergeben, wir berichteten. Viele Menschen haben daraufhin bei ihren Hausärzten angerufen und somit die Leitungen für andere kranke Patienten blockiert. Die Ärztekammer NÖ kann diese Reaktion verstehen, aber dies soll nicht gemacht werden.

Frust der älteren Bevölkerung

„Diese Personen waren verzweifelt und frustriert und haben sich in ihrer Sorge an ihre Hausärzte gewandt. Doch diese können keine Impftermine vergeben. So sehr wir den Frust der älteren Bevölkerung in dieser Situation verstehen, die impfenden Ärzte in den Ordinationen können hier nicht weiterhelfen, sie sind der falsche Ansprechpartner", teilt die Ärztekammer mit. Laut Präsident der NÖ Ärztekammer Christoph Reisner wird der Frust so nur mehr und die Leitung wird blockiert.   

Schwierige Situation für Ärzte

Aufgrund der mangelnden Verfügbarkeit von Impfstoff erfolgt deren Zuteilung zentral über die Impfkoordination. Die impfenden niedergelassenen haben keinen Einfluss darauf, welche Personengruppen wann geimpft werden. Dieser Mangel an Impfstoffen führt derzeit zu einer extrem schwierigen Situation im niedergelassenen Bereich. Dietmar Baumgartner, Obmann der Kurie niedergelassener Ärzte, meint dazu: „Ärzte berichten uns von täglich bis zu hundert Patienten, die in der Ordination anrufen, um einen Impftermin zu vereinbaren. Wir wären sofort bereit, diese Menschen zu impfen, doch es fehlt uns der Impfstoff in den Ordinationen."

Ab nächster Woche weitere Impftermine

Im Moment können sich Menschen, die sich impfen lassen wollen, nur an Notruf NÖ unter www.impfung.at wenden. Ab kommender Woche soll es weitere Impftermine bei Notruf NÖ geben. Wer Fragen hat soll sich laut Ärztekammer dorthin wenden.