Oberösterreich

In diesem See gibt es seit 42 Jahren ein Badeverbot

Kurios! In Ohlsdorf gibt es seit 42 Jahren einen Badesee, in dem man eigentlich nicht baden darf. Nun wurde aus dem See ein Löschteich.

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In diesem Badesee ist Baden verboten und das schon seit 42 Jahren.
In diesem Badesee ist Baden verboten und das schon seit 42 Jahren.
ÖVP Ohlsdorf

Es ist eine sehr österreichische Gesichte. Vor 42 Jahren wurde in der Gemeinde Ohlsdorf (Bez. Gmunden) ein künstlicher Badesee geschaffen. Baden durfte man dort eigentlich nie, weil die Genehmigung fehlte. Nun wurde der See zu einem Löschteich umfunktioniert.

Und das kam so. "1979 wurde der See eigentlich als Überlaufbecken für die angrenzende Aurach gegraben. Danach wurde aber Wasser eingefüllt und natürlich wurde es dann als Badesee verwendet", erzählt Bürgermeisterin Christine Eisner (ÖVP) im Gespräch mit "Heute".

Das ging jahrzehntelang gut, bis die Bezirkshauptmannschaft auf den See aufmerksam wurde und dann war schnell klar: Es gibt gar keine Genehmigung für künstlich angelegte Gewässer.

Behörde schaltet sich ein

2008 wollte man in Ohlsdorf das nachholen, doch der Plan, den See umzubauen, damit er den behördlichen Anforderungen entspricht, scheiterte. Und zwar weil man sich im Gemeinderat nicht einigen konnte. Und so wurde im Badesee auch weiter gebadet, nur eben ohne Genehmigung.

Bürgermeisterin Christine Eisner und Peter Schernberger, stellvertretender Feuerwehrkommandant in Ohlsdorf, vor dem "neuen" Löschteich.
Bürgermeisterin Christine Eisner und Peter Schernberger, stellvertretender Feuerwehrkommandant in Ohlsdorf, vor dem "neuen" Löschteich.
privat

Die Bezirkshauptmannschaft allerdings vergaß nicht, schickte immer wieder Beanstandungen, bis man Anfang des Jahres endlich eine endgültige Lösung einforderte. "Wir haben uns dann angesehen, was wir investieren müssen, damit der Badesee den Anforderungen in Sachen Trinkwasserqualität entspricht. Da wären rund zwei Millionen Euro nötig gewesen", sagt Eisner.

Kosten von bis zu 2 Millionen Euro

Eine Summe, die für die Gemeinde wohl nur schwer zu stemmen sein wird. Und weil gerade im Gemeinderat Sommerpause ist, hat die Bürgermeisterin vorerst eine andere Lösung gefunden. "Ich haben den See jetzt in einen Löschteich umgewidmet", so Eisner.

An die Bürgerinnen und Bürger schrieb sie. "Damit jedoch die Anlage bis zur endgültigen Entscheidung nicht gänzlich nutzlos ist, habe ich den Badesee in einen Löschteich umfunktioniert. Dieser muss immer gefüllt sein und auch dementsprechend gepflegt werden. Natürlich ist so wie in den vergangen Jahren das Baden nicht gestattet."

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