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Wo es sich am günstigsten wohnt – in Wien & weltweit

Sie suchen nach einer neuen Bleibe? Dann sollten Sie sich diese Grafiken ganz genau ansehen.

Heute Redaktion
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Wer schon einmal in Wien auf Wohnungssuche war, kennt das Problem: mit jeder U-Bahnstation, die man in Richtung Zentrum fährt, steigen die Mietpreise ordentlich an und man fragt sich, ob sich Otto Normalbürger mit seinem Gehalt ein schickes Innenstadt-Domizil überhaupt noch leisten kann.

Der Antwort auf diese Frage ist nun auch die internationale Immobilien-Plattform Nestpick nachgegangen. Für den Stadtteil-Preisindex 2019 wurden Wohnungsangebote in allen Wiener Bezirken und mehreren Metropolen weltweit verglichen. Zudem hat das Unternehmen berechnet, welches Gehalt erforderlich ist, damit man sich im entsprechenden Stadtteil eine Wohnung leisten kann (siehe Box).

Berechnung des Stadtteil-Preisindex

Die Studie umfasst über 700 Stadtteile in 50 Städten auf der ganzen Welt. Die Daten zu den Mietkosten stammen von mehr als 30 verschiedenen Webseiten mit Wohnungsangeboten. Für die Berechnung des notwendigen Monatseinkommens gehen die Autoren von der Annahme aus, dass maximal 30 Prozent des Haushaltseinkommens für die Wohnkosten aufgewendet werden soll.

Als absolut teuerstes Pflaster steht die Innere Stadt (1. Bezirk) wenig überraschend an der Spitze des Wiener Preisrankings. Im Schnitt kostet eine Single-Wohnung hier 18,70 Euro pro Quadratmeter. Als Alleinstehender sollte man also mindestens 3.116 Euro verdienen, um sich hier eine Bleibe leisten zu können und Familien sollten gar ein Haushaltseinkommen von 5.973 Euro aufweisen. In Mariahilf (6.), Platz 2 auf der Liste, kommt man im Schnitt mit 50 bzw. 150 Euro weniger durch.

Übrigens: Bei Mindestlohn müsste man pro Monat zumindest 133 Stunden arbeiten, nur um sich die Miete leisten zu können. Für alle anderen Ausgaben bliebe da aber kein Cent übrig.

Überraschend ist allerdings, dass sich die Donaustadt (22.) mit 15,92 Euro/m² bereits als drittteuerster Bezirk positioniert. Zahlreiche Neubauten und Zuzug vieler junger Familien jenseits der Donau tragen das ihre zu der Steigerung bei. Knapp dahinter liegen die Josefstadt (8.), Leopoldstadt (2.), Landstraße (3.) und Brigittenau (20.).

Der 20. Bezirk liegt übrigens preislich genau im Wiener Durchschnitt. In allen oberhalb genannten Stadtteilen ist Wohnen überdurchschnittlich teuer. In der beliebten City und in Mariahilf kostet eine vergleichbare Wohnung fast 25 bzw. 22 Prozent mehr.

Das Schlusslicht des Preis-Rankings bildet Hernals (17.). 12,22 Euro fallen hier nur für jeden Quadratmeter Lebensraum an. In diesem Bezirk ist auch das Wohnen innerhalb des gesamten Stadtgebiets für Singlehaushalte am günstigsten. Mit 2.037 Euro Gehalt findet man hier ein Auskommen. Familien hingegen wohnen am preiswertesten in Penzing (14.), knapp 3.600 Euro Monatsgehalt sind hier ausreichend, in Hernals löhnt man für die selbe Wohnung rund 200 Euro mehr.

Wie der Stadtteil-Preisindex 2019 zeigt, liegt zwischen der Innenstadt und den beiden günstigsten Außenbezirken Penzing und Hernals ein Gehaltsgefälle von rund 1.076 Euro für Singlehaushalte und 2.375 Euro für Familienhaushalte.

Im internationalen Vergleich steigt unsere Bundeshauptstadt gar nicht so schlecht aus – teurer geht immer. Absoluter Spitzenreiter sind die Luxus-Wohnungen im Stadtteil Condamine des Fürstentums Monaco. Wer sich als Single hier in unmittelbarer Nähe des Yachthafens einmieten will, sollte schon ein Monatsgehalt jenseits der 16.000 Euro vorweisen können. Familien müssen in der Londoner Innenstadt mit Abstand am meisten hinblättern. Dort braucht es ein Haushaltseinkommen von 43.397 Euro, um ohne Belastung durch die Miete über die Runden zu kommen.

Das international billigste Viertel, das in der Studie untersucht wurde, liegt in Shanghai mit durchschnittlich 2,71 Euro/m². Die chinesische Metropole vereint aber auch die Gegensätze. Um sich im teuersten Viertel die Miete leisten zu können, müsste man mit Mindestlohn im Monat unglaubliche 824 Stunden schuften – unmöglich, denn das entspricht mehr als 34 vollen Tagen Arbeitszeit. Nur auf den Bermudas ist es schlimmer: da müsste man bei Mindestlohn noch einmal eine Woche drauflegen. (rcp)