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In dieser Sprache ist Liebe und Bedauern das gleiche

Wissenschaftler untersuchten 2.500 Sprachen, um sich der Frage zu nähern, ob Gefühle überall allgemeingültig sind.

Heute Redaktion
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Begriffe scheinen nicht überall eine universelle Bedeutung zu haben.
Begriffe scheinen nicht überall eine universelle Bedeutung zu haben.
Bild: iStock

Sind Gefühle wie Angst, Trauer oder Freude universell, wie es Darwin dachte? An der Theorie des Wissenschaftlers tauchten immer wieder Zweifel auf. Nun untersuchte ein Forscherteam Sprachstrukturen in einer umfassenden Studie.

Begriffe auf Mehrfachbedeutung untersucht



Eine Analyse aus 2.500 Sprachen legt die Auffassung nahe. dass Gefühle doch nicht so allgemeingültig sind, wie Darwin es angenommen hatte. Die Experimente zeigten, dass die Emotionen in Gesichtsausdrücken Produkte der jeweiligen Kultur sind. Hass, Zorn oder Liebe haben somit nicht überall auf der Welt dieselbe Bedeutung.

Ein Team aus Wissenschaftlern um Joshua Conrad Jackson von der University of North Carolina at Chapel Hill hat ersucht, sich diesen Antworten anzunähern. Sie untersuchten 2.500 Sprachen nach 2.400 Konzepten und 24 Gefühlsbegriffen nach Mehrfachbedeutung.

Liebe und Bedauern sind das gleiche Wort

Mehrdeutigkeiten existieren in sämtlichen Sprachen, wie etwa das deutsche Wort "Leiter", das sowohl für den Gegenstand als auch für eine Tätigkeit als Führungskraft gelten kann. Auch bei abstrakten Gefühlsbegriffen gibt es solche Mehrfachbedeutungen.

"Überraschung" wird in austronesischen Sprachen mit "Angst" assoziiert. In den meisten anderen Sprachfamilien hat es eine positivere Bedeutung. "Liebe" und "Bedauern" werden in dem Sprachraum mit einem Wort ausgedrückt.

Dies geschieht nicht durch Zufall, sondern vor allem durch geografische Nähe. Kulturen, die im Laufe der Geschichte miteinander verbunden waren, haben demnach einen ähnlichen Gefühlskosmos und ähnliche Symboliken.

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