In den Öffis, im Auto, beim Joggen – immer mehr Menschen tragen kleine, oft kabellosen Knöpfe im Ohr: sogenannte In-Ear-Kopfhörer. Kommt ein Anruf, kann man bequem kabellos telefonieren, sonst übers Handy Musik hören. Praktisch also, oder?
Nicht ganz. Denn die meisten tragen die Mini-Kopfhörer jeden Tag über Stunden im Ohr. Das bietet für Pilzsporen und Bakterien, die sich auf unserer Haut oder in der Luft befinden, perfekte Vermehrungsbedingungen. Denn die Ohrstöpsel schließen den Gehörgang ab und bilden dadurch eine feucht-warme Kammer, die wie ein Brutkasten wirkt. Die Erreger vermehren sich und infizieren den Gehörgang – mit unangenehmen Folgen: Im Gehörgang juckt es, schmerzt es, nässt es oder es riecht streng. Eventuell leidet sogar das Hörvermögen darunter. Treten solche Symptome auf, braucht es ärztliche Behandlung – am besten beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO). Das Ohr wird professionell gereinigt und nach 10 Tagen Ohrentropfen-Therapie sind die Beschwerden meist abgeheilt.
Achtung: Pilzinfektionen sind ansteckend! Daher Kopfhörer nicht tauschen. Weder von einem Ohr zum anderen, noch mit einer anderen Person.
Das wirksamste Mittel gegen Ohrinfektionen ist die regelmäßige Reinigung der In-Ears. Ein feuchtes Tuch genügt dafür, Desinfektionsmittel ist nicht nötig. Danach gut trocknen lassen. Eine medizinische Empfehlung, wie lange In-Ear-Kopfhörer getragen werden dürfen, existiert nicht. Aber es ist sicherlich gut, im Laufe des Tages den Ohren eine Pause von den Stöpseln zu gönnen.