Szene

"In einem Kostüm stecken 40 bis 80 Stunden Arbeit"

Bei den Bregenzer Festspielen wird in diesem Jahr Giacomo Puccinis "Madame Butterfly" gezeigt. Hinter den Kulissen wird auf Hochtouren gearbeitet.

Magdalena Zimmermann
Hinter den Bregenzer Festspielen steckt enorm viel Arbeit.
Hinter den Bregenzer Festspielen steckt enorm viel Arbeit.
(c) EDDY RISCH / Keystone / picturedesk.com

"Mit den Vorbereitungen zu Butterfly haben wir schon ca. eineinhalb Jahre vorher gestartet", meint die Werkstattleiterin und Gewandmeisterin Janina Kobinger. Bei den 76. Bregenzer Festspielen ist sie und ihr Team zuständig für das Schneidern der Kostüme. Die Abläufe hinter den Kulissen sind dabei genau gegliedert.

Von der Idee bis zur praktischen Umsetzung

"Es gibt das Team der künstlerischen Leitung. Das besteht aus Regisseur, Bühnenbildner, Kostümbildner und vielleicht noch Licht- und Tondesigner. Und die entwickeln das Konzept, woraufhin der Kostümbildner dann die ersten Entwürfe bringt", erklärt Janina, "Wir nehmen die ästhetische Sprache auf und interpretieren es in unsere praktische Umsetzung. Aber letztendlich hat der Kostümbildner bzw. der Regisseur die Meinungshoheit. Und wir übersetzen das Ganze im Grunde."

"Gesamt haben wir ca. 100 Kostüme auf der Bühne"

Auf dem überdimensionalen Blatt Papier, das nun im Zuge von "Madame Butterfly" durch den Bodensee treibt, huschen bis zum 21. August zahlreiche Schauspieler, die natürlich alle mit Kostümen versorgt werden müssen: "Also gesamt haben wir so ca. 100 Kostüme auf der Bühne. In jedem Kostüm stecken mindestens 40 bis 80 Stunden Arbeit. Das läppert sich dann sehr schnell zusammen."

Janina Kobinger beim Schneidern der Kostüme für die Bregenzer Festspiele.
Janina Kobinger beim Schneidern der Kostüme für die Bregenzer Festspiele.
(c) Janina Kobinger

Nach den Festspielen, ist vor den Festspielen

Nach dem Start der Festivalsaison kann sich Janina Kobinger nun jedoch ein bisschen zurücklehnen: "Wir schauen jetzt schon, wie wir die Kostüme Instand halten und wo die Schwachstellen sind. Ich bin bis zum Ende involviert, aber die Arbeit nimmt ab." Nach den Festspielen bedeutet für die Mitarbeiter hinter den Kulissen auch immer schon vor den nächsten Festspielen. Oder gar vor den übernächsten: "Im Herbst haben wir jetzt schon die erste Kostümübergabe für das nächste Stück, den "Freischütz" für 2024. Da starten wir schon mit den ersten Entwürfen, die uns präsentiert werden und gehen dann über in den Stoffeinkauf, Stoffmusterung, Prototypen."

Fällt Bregenz am Freitag ins Wasser?

Am Freitagabend wird "Madame Butterfly" auf ORF 2 (21.20 Uhr) live übertragen. Bedroht ein jederzeit mögliches Wärmegewitter die Liveübertragung von den Bregenzer Festspielen? Der ursprüngliche Plan B des ORF war es, im Falle eines heutigen Regens die Premiere der Puccini-Oper vom Mittwoch zu zeigen. Nur diese war ja abgebrochen und konzertant im Festspielhaus beendet worden. Plan B scheidet also aus. Und so kommt es nun im Fall des Regenfalls zu Plan C. Der ORF hatte bereits letzten Freitag die letzte Orchesterprobe mit allen Darstellern und Kostümen, aber ohne Publikum aufgezeichnet. Dafür aber bei Sonnenschein.

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    Chiara Ferragni scheint nicht zu frieren.
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