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"Fake-Anzeige": Kärntnerin in Kroaten-Villa gefangen

Nicole und ihre Freunde konnten wegen einem Zufahrtsstreit ihre Ferienvilla in Kroatien nicht verlassen. "Wir saßen fest", erzählt die Kärntnerin.

Amra Duric
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Der Pritschenwagen versperrte die Einfahrt, die Polizei sperrte die Luxusvilla in Kroatien großräumig ab.
Der Pritschenwagen versperrte die Einfahrt, die Polizei sperrte die Luxusvilla in Kroatien großräumig ab.
privat

Pool, Sonne und Meer sollten bei Nicole und ihren Freunden ein paar Tage lang für Entspannung sorgen. Doch der Traumurlaub in Kroatien wurde schnell zur Farce. Grund dafür war ein Anrainerstreit um die Zufahrtsstraße vor ihrer Ferienvilla – "Heute" berichtete. "Die Villa hatten wir ja ursprünglich gar nicht gebucht gehabt. In diesem Urlaub ist so einiges schief gelaufen", erzählt Nicole im Gespräch mit "Heute".

Die 24-Jährige und ihre Freunde hatten nämlich auf booking.com eine Unterkunft in Trogir an der Adriaküste in Kroatien gebucht. "Wir sind nach einer siebenstündigen Autofahrt dort angekommen und mussten feststellen, dass die Villa besetzt ist." Die Verwirrung war groß. "Der Vermieter des Hauses erklärte mir, dass er nie von unserer Buchung gehört hat." Nach stundenlangen Telefonaten mit dem Reiseportal stellte sich heraus: Nicole war auf einen Betrüger reingefallen. "Jemand hat das Bild von der Villa gestohlen und damit eine Fake-Anzeige aufgegeben. Laut booking.com ist das heuer in Kroatien bereits öfter vorgekommen." 

Polizei sperrte Ferienvilla ab

Die Gruppe suchte fieberhaft nach einer Unterkunft in der Umgebung – jedoch vergeblich. "Es war ja Hochsaison und alles ausgebucht. Wir mussten also eine Nacht auf der Straße übernachten." Am nächsten Tag machte sich Nicoles Mutter auf den Weg ins Reisebüro und buchte die Luxusvilla "Jasmin", rund 20 Kilometer nördlich von Rijeka. "Wir waren vier Tage dort und es war auch sehr schön. Nur bei der Abreise gab es dann Probleme."

Einer von Nicoles Freunden wollte bereits am Sonntag das Ferienhaus verlassen. Doch das war plötzlich nicht mehr möglich, da ein Pritschenwagen die Zufahrtsstraße blockierte. "Der Vermieter der Villa ist gekommen und hat die Polizei gerufen. Die rückten mit Spürhunden an. Das Haus wurde von der Polizei abgesperrt, wir durften stundenlang nicht mehr raus. Wir wussten gar nicht was los war. Der Vermieter hat dann gemeint, dass im Auto des Nachbarn etwas Gefährliches sein könnte. Deshalb waren die Spürhunde da."

Nach dem stundenlangen Polizeieinsatz war der Wagen schließlich verschwunden. "Um halb 9 am Abend war das Auto weg. Wir beschlossen am nächsten Tag nach dem Mittagessen nach Hause fahren." Doch auch diesmal stieg ihnen der Nachbar auf die Bremse. "Der Wagen stand wieder da. Wir haben erneut die Polizei gerufen. Sie waren zwei Stunden vor Ort, haben einen Strafzettel geschrieben und sind dann einfach wieder weggefahren." Als auch der versprochene Abschleppdienst nicht eintraf, platzte den Urlaubern der Kragen.

3.960 Euro an Betrüger bezahlt

"Es war schon 19 Uhr. Wir wollten endlich fahren und haben den Wagen mit vereinten Kräften auf die Seite gehoben. Nur wenige Minuten später ist der Besitzer des Autos wutentbrannt aus seinem Haus gestürmt und hat es wieder in die Einfahrt gestellt." Nach einer beschwerlichen Heimreise – inklusive Motorschaden – kam die Gruppe um halb 4 Uhr morgens in Österreich an. "Einige von uns mussten am nächsten Tag in die Arbeit. Erholt waren wir definitiv nicht", so die 24-Jährige. 

Während sich der Vermieter der Villa "Jasmin" bei Nicole für die Umstände mehrmals entschuldigt hatte, wartet die Kärntnerin noch auf eine Rückmeldung von booking.com. Denn die Freunde haben der Fake-Unterkunft satte 3.960 Euro überwiesen. "Wir hoffen, dass wir das Geld bald zurückerstattet bekommen." Das Urlaubsportal will den Fall überprüfen. 

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