Oberösterreich

In Linz gibt es schon 30 Prozent mehr Arbeitslose

In Linz macht sich die Corona-Krise am Arbeitsmarkt bemerkbar. Es gibt laut Stadtchef Luger schon 30 Prozent mehr Arbeitslose.

Peter Reidinger
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Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild)
Arbeiter in einem Stahlwerk (Symbolbild)
Christian Vorhofer / Westend61 / picturedesk.com

Ende Jänner 2021 waren in Linz knapp 12.000 Menschen arbeitslos gemeldet, das gab die Stadt in einer Aussendung am Sonntag bekannt.

Das sind um 30 Prozent mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Und: Beinahe doppelt so viele Menschen befinden sich noch in Kurzarbeit.

Luger fordert Sonderpaket

Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) fordert deshalb ein Sonderpaket des Bundes. Vor allem die "dramatisch ansteigende Vormerkdauer" der Arbeitssuchenden müsse bekämpft werden. Massen-Langzeitarbeitslosigkeit würde ohne gezielte Gegenmaßnahmen zur drohenden Realität werden, so Luger. Bereits jetzt beträgt die durchschnittliche Arbeitslosigkeit sieben Monate.

Die Kurve zeigt den Anstieg der Arbeitslosigkeit in absoluten Zahlen.
Die Kurve zeigt den Anstieg der Arbeitslosigkeit in absoluten Zahlen.
Stadt Linz

Die Zahlen sind in der Tat alarmierend: Die Zahl der arbeitslosen Männer ist innerhalb der letzten zwölf Monate um 27 Prozent gestiegen, die Zahl der arbeitslosen Frauen sogar um 31 Prozent. 61 Prozent der Arbeitsuchenden sind Männer, 39 Prozent Frauen. 

Im Schnitt stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich mit dem Jänner vor einem Jahr um 30 Prozent an.
Im Schnitt stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich mit dem Jänner vor einem Jahr um 30 Prozent an.
Stadt Linz

"Um 41 auf insgesamt 218 Tage ist die Vormerkdauer gestiegen, ein neuer Höchstwert und ein Indiz für eine drohende Langzeitarbeitslosigkeit für eine zunehmend größere Gruppe von Menschen", analysiert Bürgermeister Klaus Luger. "Dem gilt es mit gezielten Maßnahmen entgegenzuwirken, für die ein eigenes Sonderpaket des Bundes erforderlich ist", meint das Linzer Stadtoberhaupt.

"Verstärkte Baumaßnahmen"

Linz selbst will jetzt mit Investitionen der öffentlichen Hand die Konjunktur ankurbeln. "Wir versuchen derzeit, dieser Abwärtsspirale mit ressortübergreifenden Investitionen der Stadt Linz entgegenzuwirken, vor allem in jene Projekte, in denen öffentliche Ausgaben rasch und effizient für eine Ankurbelung der Konjunktur sorgen können. Vor allem vorgezogene und verstärkte Baumaßnahmen sowie Investitionen in die Digitalisierung wirken hier am effizientesten", so Luger.

"Werden kämpfen"

Er kündigt an: "Wir werden um jeden Arbeitsplatz in unserer Stadt kämpfen. Besonders bedauerlich ist auch der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Frauen. Es kommt besonders für WiedereinsteigerInnen in den Arbeitsmarkt auch in Zukunft darauf an, dass wir die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stärken".