In der Türkei angeklagte Wienerin darf ausreisen

Die Wiener Pädagogon Mülkiye L. wurde in der Türkei angeklagt, weil sie ein kurdisches Lied auf Facebook geteilt hat. Nun wurde das Ausreiseverbot aufgehoben.

Das Teilen eines kurdischen Liedes wurde einer Wiener Pädagogin zum Verhängnis. Mülkiye L. nahm vor mehreren Jahren an Protestaktionen in Wien teil und teilte auch ein kurdisches Lied auf Facebook. Grund genug für die Türkei sie wegen "Propaganda für eine terroristische Organisation" anzuklagen. Der Strafrahmen beträgt bis zu zehn Jahren Haft.

Am Donnerstag startete der Prozess gegen L. Wie der Sprecher der Solidaritätskomitees "Free Mülkiye", David Lang, mitteilte darf die Frau die Türkei verlassen und zurück nach Österreich reisen. Die kurdischstämmige L. saß seit sechs Monaten in der Türkei fest.

Mit dem nächsten Flieger nach Österreich

Lang zufolge reagierte die Pädagogin "überglücklich" auf die jüngsten Entwicklungen. Sie bedankte sich bei allen Unterstützerinnen und Unterstützern und kündigte an, mit dem nächsten Flugzeug nach Österreich zu reisen.

Zwar ist der Prozess vor dem Gericht in Tunceli, in Ostanatolien, nicht abgeschlossen, doch das Ausreiseverbot wurde aufgehoben. Die türkischen Behörden haben noch Fragen an die österreichischen. L. steht nun frei sich aus Österreich anwaltlich vertreten zu lassen.