Coronavirus

Infizierte zieht durch Alpen-Bars, steckt Dutzende an

Sie war Corona-positiv, hatte Symptome und ging trotzdem feiern. Eine Amerikanerin hat eine neue Infektionswelle in Bayern ausgelöst.

Roman Palman
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Blick auf den Marienplatz und die Cocktailbar "Peaches" in Garmisch-Partenkirchen
Blick auf den Marienplatz und die Cocktailbar "Peaches" in Garmisch-Partenkirchen
Google Street View

Am gestrigen Freitag wurden in Garmisch-Partenkirchen 33 Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Den Großteil davon habe man den Kontakt mit einer jungen US-Amerikanerin zurückverfolgen können, so Landkreis-Sprecher Stephan Scharf gegenüber der deutschen "Bild": "Weil sie trotz Symptomen meinte, sich vergnügen zu müssen."

Die 26-Jährige hatte alleine in ihrem Hotel, der von der US-Armee betriebenen "Edelweiss Lodge", 23 Menschen angesteckt. Zumindest am Dienstabend soll sie dann auch durch die Lokale gezogen sein, und unter anderem in der Cocktailbar "Peaches" weitere Personen infiziert haben. Laut Scharf gibt es aber auch Hinweise, dass sie bereits am Montag um die Häuser gezogen war. Ebenfalls wird eine Bar-Tour am Mittwoch vermutet.

"Müssen das Nachtleben herunterfahren"

Wie viele Betroffene es nun gibt, lasse sich laut den Behörden nur schwer sagen, weil die Superspreaderin an so vielen Orten gewesen sei. Laut "Bild" rechnet das Landratsamt mit "zahlreichen Folgeansteckungen".

Durch diesen neuerlichen Anstieg wurde der kritische Wert von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche im Landkreis überschritten, weshalb die Behörden nun mit scharfen Maßnahmen reagieren: "Wir müssen das Nachtleben herunterfahren", so der Sprecher weiter.

Bis zu 25.000 Euro Strafe

Ab dem heutigen Samstag ist zumindest für eine Woche nun Sperrstunde um 22 Uhr und maximal fünf Personen dürfen an einem Tisch sitzen. Auch an öffentlichen Orten sind nur noch Gruppengrößen bis fünf Personen erlaubt. Private Feiern dürfen indoor maximal 50 Besucher haben, outdoor 100. Wer gegen diese Regeln verstößt, muss tief in die Tasche greifen: die Bußgelder können bis zu 25.000 Euro ausmachen.