Politik

"Gewisse Überforderung besteht für jeden"

Heute Redaktion
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Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) sprach am Sonntag in der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" über den Start ins Amt, Romantik und die Zukunft.

Im Gespräch mit Ö3-Moderatorin Claudia Stöckl resümierte Herbert Kickl (FPÖ) über seine bisherigen 15 Monate als Innenminister.

Auf die Frage, ob er anfangs überfordert war, antwortet er: "Eine gewisse Überforderung besteht für jeden, der neu in so ein Amt kommt. Man springt auf einen fahrenden Zug auf und versucht sich zu organisieren, Stück für Stück, und dann irgendwann auch in eine Phase zu kommen, wo man dieses Fahrzeug auch zu lenken beginnt. Aber am Anfang glaube ich schon, dass dieser Begriff Überforderung zutrifft."

Steht zu allen Aussagen

Keinen seiner vieldiskutierten Aussprüche seit dem Antritt seines Ministeramtes möchte Kickl zurücknehmen, wie zum Beispiel seine Aussage "das Recht muss der Politik folgen", die von vielen als Angriff auf die Rechtsstaatlichkeit gewertet wurde. Der Innenminister: "Ich bin ja auch bestätigt worden. Die Frage, ob das Recht der Politik folgt, haben wir in ganz anderen Diskussionen erleben können. Wenn eine Kuh einen Touristen in Tirol zu Tode trampelt und ein Urteil ausgesprochen wird, das die Almwirtschaft in Bedrängnis bringt und der Tourismus zu leiden beginnt, und eine Gesetzesänderung auf dem Fuß folgt, dann sieht man wie schnell das Recht der Politik folgt. Viele von denen, die mich damals kritisiert haben, waren jetzt sehr schnell dabei, ein Gesetz zu ändern."

Frau hält den Rücken frei

Auch private Einblicke ließ Kickl zu. Seit zwanzig Jahren ist er mit seiner Frau Petra, Juristin bei der Volksanwaltschaft, zusammen. Seine politische Karriere verdanke Kickl seiner Frau, die er auf einer FPÖ-Veranstaltung in Tirol kennengelernt hat: "Sie unterstützt mich voll und ganz in meinen politischen Projekten. Sie hat in vielen Bereichen zurück gesteckt und sich um die Erziehung unseres Sohnes gekümmert und mir den Rücken freigehalten."

Der gemeinsame Sohn ist heute 18 Jahre alt und studiert Jus, nach dem Vorbild der Mutter, die Kickl übrigens auch in Modefragen berät, "auch wenn mein Stil kein aufdringlicher ist. Sie sorgt jedenfalls dafür, dass ich meistens eine Krawatte trage."

"Der große Romantiker bin ich wahrscheinlich weniger"

Geheiratet hat Kickl allerdings erst im April des vergangenen Jahres, im kleinsten Kreis im Standesamt in Purkersdorf. "Die Überlegung, dass wir heiraten, hat es immer wieder gegeben, aber dann ist auch immer wieder etwas dazwischengekommen." Sein Heiratsantrag sei pragmatisch "bei einem Essen" abgelaufen: "Der große Romantiker bin ich wahrscheinlich weniger", meinte der 50-jährige und "wir waren uns ja im Wesentlichen einig, es war nur mehr eine Frage des Timings."

Über seine Zukunft sagte der Politiker und Extremsportler: "Ich habe mir vorgenommen, meine Amtsperiode als Innenminister zu beenden." Den Posten als Vizekanzler strebe er nicht an: "Das ist nichts, was mich interessiert." Sein gesamtes restliches Berufsleben möchte Kickl nicht zwingend in der Politik bleiben und meinte dazu auf Ö3: "Wenn jemand glaubt, er kann mir persönlich wehtun, wenn er mir dieses Amt nimmt, ist er am falschen Dampfer. Es würde mir sicher nicht fad werden. Viele Reisen und viele Berge stünden dann auf dem Programm."

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    (red)