Politik

Innenminister richtet eindeutige Worte an Demonstranten

Nach den Massen-Aufmärschen in Wien von Gegnern der Impfpflicht und Corona-Maßnahmen spricht Innenminister Gerhard Karner jetzt Klartext.

Jochen Dobnik
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Innenminister <strong>Gerhard Karner</strong>: "Lassen Sie sich von diesen Hetzern nicht vor den Karren spannen"
Innenminister Gerhard Karner: "Lassen Sie sich von diesen Hetzern nicht vor den Karren spannen"
GERALD MACKINGER / APA / picturedesk.com

"Auf der Impfstraße waren gestern rund doppelt so viele Menschen wie bei der Demo auf der Ringstraße", erklärt Innenminister Gerhard Karner zu Beginn der Pressekonferenz. Er selbst habe sich am Samstag sowohl vor Ort in der Wiener Innenstadt ein Bild von der Lage gemacht, als auch später die Demonstration von der Einsatzzentrale der Landespolizeidirektion aus mitverfolgt.

"Rechtsradikale, Hetzer, Zündler, Narren"

Die größte der gestrigen Demos am Heldenplatz und am Ring wurde von der FPÖ inszeniert. Parteichef Herbert Kickl führte die Menge nicht nur mit einem Megafon an, er ließ auch Anti-Corona-Aktivist Martin Rutter auf der blauen Parteibühne unmittelbar vor der eigenen Ansprache auftreten.

"Lassen sie sich nicht von Rechtsradikalen, Zündlern, Narren missbrauchen", wiederholt Karner seinen Appell aus dem Nationalrat - und legt nach: "Diesen Hetzern sind nämlich die Sorgen und Ängste der Demonstranten völlig egal, sie haben nur ihr eigenes Geschäft, das sie machen wollen. Deshalb appelliere ich an alle, eventuell nicht zur Demonstration zu gehen, sondern das Gespräch mit dem Arzt ihres Vertrauens zu suchen und sich selbst zu schützen".

1.400 Polizisten in Wien im Einsatz

Der Neo-Innenminister dankte den 1.400 Polizisten, die am Samstag in der Bundeshauptstadt im Einsatz waren - österreichweit waren es 2.200 Beamte. Er zeigte sich "beeindruckt vom Einsatz unserer Exekutive", welche mit "Augenmaß, Fingerspitzengefühl, aber auch mit der notwendigen Konsequenz hier agierte", so Karner.

Wie berichtet, kam es beim Aufmarsch der Demonstranten am letzten Lockdown-Tag in Wien zu Angriffen, Beschimpfungen und Drohgebärden gegenüber Journalisten. Die Gefährdungslage ging sogar so weit, dass der ORF entschied, seine Logos auf Kameras und Mikrofonen abzukleben.

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    Zusammenstöße am Ring: Wieder provozierten gewaltbereite Demo-Teilnehmer die Einsatzkräfte und griffen Beobachter an.
    Zusammenstöße am Ring: Wieder provozierten gewaltbereite Demo-Teilnehmer die Einsatzkräfte und griffen Beobachter an.
    FLORIAN WIESER / APA / picturedesk.com