Nach Androsch-Kritik

Innerparteilicher Zwist in SPÖ geht in nächste Runde

Der frühere Finanzminister Hannes Androsch kritisierte den Kurs von SPÖ-Chef Babler harsch. Das lässt Renate Anderl so nicht gelten. 

Renate Anderl fordert die Einführung von Vermögenssteuern. Archivbild.
Renate Anderl fordert die Einführung von Vermögenssteuern. Archivbild.
Helmut Graf
Michael Rauhofer-Redl

Am Sonntag war die Präsidentin der Bundesarbeiterkammer, Renate Anderl, zu Gast in der ORF-"Pressestunde". Darin widmete sich die Politikerin der Forderung der Gewerkschaft im Zuge der Kollektivvertragsverhandlungen in der Metaller-Branche. Diese Forderungen nach einem "gerechten Lohn" sein berechtigt, hielt Anderl fest. Denn die Arbeitnehmer hätten die hohe Inflation "durchgetaucht" und hätten trotz der massiven Teuerung weitergearbeitet. 

Insgesamt sei man bei Boni auf Managementebene immer leise, gehe es aber um eine gerechte Entlohnung für die Arbeiter, dann sei der Aufschrei immer groß. Komme es nicht zu einem entsprechenden Abschluss drohe ein Reallohnverlust. Zu den von der Arbeitgeberseite angebotenen Einmalzahlung erklärte sie, dass diese nur "der Schnittlauch auf dem Brot" sei. Würde es aber bei Einmalzahlungen bleiben, dann bedeute das auf die Lebensarbeitszeit gerechnet, den Verlust von "Tausenden Euro". Sie wollte der Gewerkschaft nicht via TV-Studio ausrichten, wo die Schmerzgrenze liege. Die Gewerkschaften wüssten am Besten, was gut für die Arbeitnehmer ist. 

"Ganz oben auf der Liste"

Auf die Kritik von SPÖ-Grande und Ex-Finanzminister Hannes Androsch – er nannte Teile der Forderungen der Bundes-SPÖ "ideologische Träumereien" – wollte sie nicht eingehen. Androsch erklärte in einem Interview, dass man die Mehrheit in der Mitte gewinne und nicht an den Rändern. Der SPÖ fehle zudem ein tragfähiges Konzept zur Wirtschaftspolitik. Anderl verteidigte die SPÖ-Forderung nach einer 30-Stunden Woche. Diese werde es aber freilich "nicht morgen" geben. Außerdem hielt sie ein Plädoyer für Vermögenssteuern. Auch wenn sie nicht an den Verhandlungstischen sitzen werde, hoffe sie, dass die SPÖ dieses Thema "ganz oben" auf die Liste setze. 

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