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Innovation: Diese Batterie schützt die Umwelt

Schweizer Forscher haben eine Batterie entwickelt, die biologisch abbaubar ist. Damit könnte eine umweltfreundliche Lösung gefunden sein.

Sabine Primes
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Schlägt ein neues Technologie-Kapitel auf: Die umweltfreundliche Batterie.
Schlägt ein neues Technologie-Kapitel auf: Die umweltfreundliche Batterie.
Screenshot/Youtube

Mit dem "Internet of Things" (zu deutsch "Internet der Dinge") werden wir in Zukunft noch mehr Batterien verwenden als heute. Damit einher geht die Frage nach Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Denn wie bekannt ist, sind herkömmliche Batterien alles andere als einfach zu entsorgen. 

Internet of Things (kurz: IoT)
Als Internet of Things wird die Vernetzung von internetfähigen, intelligenten Geräten bezeichnet. Dabei kommunizieren diese Geräte untereinander, automatisieren Prozesse, messen, sammeln und analysieren Daten. Beispiel: Vernetzte Waschmaschinen, Küchengeräte und Lampen.

Forscher der Eidgenössischen Materialprüfungs- und Forschungsanstalt (EMPA) in der Schweiz haben nun eine neuartige Batterientechnologie mit Zukunftspotential entwickelt. Die Stromversorger sind nämlich ökologisch abbaubar und könnten bei einer Massenherstellung einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Hergestellt werden die Batterien, die aus Kohlenstoff, Zellulose, Glyzerin und Salz bestehen, mittels 3D-Drucker. Bis sie diese so hätten drucken können, dass es zu keinen Rissen oder Verkrustungen kam, verging einige Zeit, erklären die beiden am Projekt beteiligten Forscher Gustav Nyström und Xavier Aeby.

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    Die biologisch abbaubare Batterie besteht aus vier Schichten, die alle nacheinander aus einem 3D-Drucker fließen. Das Ganze wird dann wie ein Sandwich zusammengefaltet, mit dem Elektrolyten in der Mitte.
    Die biologisch abbaubare Batterie besteht aus vier Schichten, die alle nacheinander aus einem 3D-Drucker fließen. Das Ganze wird dann wie ein Sandwich zusammengefaltet, mit dem Elektrolyten in der Mitte.
    EMPA

    In ihrer Medienmitteilung nennt die EMPA eine kleine Digitaluhr als Vergleichsbeispiel für die Leistungsfähigkeit der neuen Batterie. Bei allem, was kleiner als ein Handy ist, kann die Batterie zum Einsatz kommen. 

    Diese Technologie ist auch bei vielen neueren Handy-Modellen im Einsatz, die durch reines Auflegen auf eine Ladestation Strom beziehen. Laut EMPA können die neuen Bio-Batterien im Gegensatz zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Modellen auch im entladenen Zustand gelagert werden, ohne an Einsatzkraft zu verlieren. Das Aufladen der Batterien könnte mittels elektromagnetischen Feldern geschehen.

    Einsatz im Umweltschutz und Logistik

    Die neuen Batterien könnten beispielsweise auf Paketen verwendet werden, die an mehreren Stellen in einer Lieferkette überprüft werden müssen. Ein batteriebetriebenes Etikett könnte über mehrere Sendestationen jeweils die neuesten Informationen zur Sendung darstellen können. Anschließend könnte die gesamte Kartonverpackung mitsamt Batterie entsorgt werden, erklärt EMPA-Mediensprecher Klose gegenüber "20 Minuten". 

    Interessierte Industrieunternehmen könnten das Patent nun von der EMPA erwerben und die Entwicklung der Bio-Batterien vorantreiben. Laut Klose werde die Entwicklung größerer Batterien nicht ausgeschlossen. 

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