Österreich

Ins Weihwasser gepinkelt, aus Opferstock geklaut

Monatelang fladerte ein Duo aus Ungarn mit einem präparierten Stock Geld aus Kirchen, einer soll auch ins Weihwasser gepinkelt haben.

Heute Redaktion
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Die beiden Angeklagte wurden in St. Pölten verurteilt.
Die beiden Angeklagte wurden in St. Pölten verurteilt.
Bild: heute.at

Am Donnerstag standen in St. Pölten zwei Männer aus Ungarn (41 und 37 Jahre) vor Gericht. Sie sollen in Mödling, St. Pölten uns Wr. Neustadt Geld aus Kirchen gestohlen und einer der beiden außerdem in Herzogenburg ins Weihwasserbecken uriniert haben. Ein dritter Angeklagter erschien nicht.

Die Diebstähle (einstellige Summen) gab das Duo sofort zu, monatelang hatten sie aus Opferstücken vor allem Münzen mitgehen lassen. Ein Stab mit doppelseitigem Klebeband machte das möglich. "Aus der Not heraus, ich habe das für mein Kind getan", sagte einer der Angeklagten vor Gericht.

Falsch verstanden?

Das Pinkeln hingegen konnte ihnen nicht nachgewiesen werden. Auch weil der Zeuge, der sie ursprünglich belastet hatte (spricht nach eigenen Angaben neun Sprachen, aber offenbar keine so wirklich) meinte, die Polizei habe das falsch verstanden, er habe das nie gesagt. "So etwas würden wir nie tun", meinten die Angeklagten außerdem.

Beide baten vor dem Urteil reuig um Entschuldigung. "Wir sind beide selbst römisch-katholisch, es tut uns leid." Der Richter gab ihnen wegen mehrerer Vorstrafen trotzdem die Gelegenheit im Häfen Buße zu tun. Es setzte teilbedingte Haftstrafen (15 bzw. 12 Monate) – nicht rechtskräftig.

Übrigens: Auch wenn sie es nicht waren, der Urin im Weihwasser wurde ihnen zum Verhängnis. "Nachdem penetranter Uringeruch vom Weihwasser ausging und auch immer wieder Geld fehlte, haben wir eine Kamera aufgehängt", erklärte der Priester aus Herzogenburg. Auf den Bildern sind die beiden beim Stehlen zu sehen, sie sind aber nicht die einzigen Diebe, die gefilmt wurden. Vom Urinieren gibt es keine Aufnahmen.

(min)