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Instagram-Star Alexis Ren gesteht Essstörungen

Mit Bikini- und Wäsche-Fotos hat sich Alexis Ren eine Fangemeinde aufgebaut. Doch sie hadert mit ihrem Körper.

Heute Redaktion
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Sie fühlt sich nicht so wohl, wie sie die Welt glauben lässt: Auf ihren Instagram-Bildern posiert Alexis Ren selbstbewusst, zeigt sich in ihrem aktuellsten Post sogar komplett nackt auf einem Bett, den Arm Instagram-konform vor der Brust positioniert. Sie grinst im Bikini von einem Quad herunter und knipst mal eben über die Schulter ein Belfie in roter Unterwäsche, das sie gleich mit ihren Millionen Followern teilt.

Neben diesen Bildern überraschen die Tweets, die die 20-jährige Amerikanerin am Wochenende abgesetzt hat. Darin gesteht sie, dass sie an Magersucht litt. "Ich habe viel durchgemacht, was meine Gesundheit betrifft", schreibt sie. "Ich habe mich geschunden, bis zur Unterernährung." Was man den Bildern vom letzten Jahr auch ansehen würde, wie sie anfügt.

"Ich kann essen ohne Schuldgefühle"

Wie sie sich selbst und ihren Körper wahrnahm, sei "giftig" gewesen, und sie sei "verdammt dankbar", aus dieser Denkweise herausgekommen zu sein. "Ich kann jetzt ganze Mahlzeiten essen, ohne Schuldgefühle zu haben." Und sie trainiere nur noch, weil sie Lust darauf habe. "Ich bin ich so gesund und glücklich wie nie zuvor."

Viele ihrer Social-Media-Follower nehmen das Geständnis positiv auf: "Schön, dass du einsiehst, dass das ungesund war. Vor allem für all die jungen Mädchen, die zu dir hochschauen", schreibt eine Frau auf Twitter. Eine andere meint: "Du kannst vielen da draußen helfen."

Auch Manuel P. Nappo, Leiter Center for Digital Business an der Hochschule für Wirtschaft Zürich, ordnet den Schritt positiv ein. "Besonders auf Instagram wimmelt es nur so von schlanken, durchtrainierten und scheinbar glücklichen Menschen. Dies kann viele Teenager faszinieren, aber auch einschüchtern und verunsichern." Ren zeige nun ihren Fans, "dass auch sie mit Problemen und mit Unsicherheiten zu kämpfen hat".

Verzerrte Instagram-Welt ist fatal

Der Social-Media-Experte findet denn auch, dass Instagram-Stars als Vorbilder in Sachen Körperideale wenig taugen. "Es wird überall geschummelt", sagt Nappo. Für Menschen mit Essstörungen sei diese verzerrte Instagram-Welt besonders fatal. "Sie werden so in ihrer Erkrankung noch bestärkt. Man muss sich als User immer bewusst sein: Nichts kann unechter, inszenierter und bearbeiteter sein als Instagram-Fotos."

Details zu ihrer Krankheitsgeschichte behält Ren derweil für sich. Sie plane eine TV- oder Reality-Show zum Thema, wie sie ebenfalls auf Twitter mitteilte.